Die Bestimmung. Tödliche Wahrheit

Schlagwörter

• Angst
• Zukunft

Teaser

In Band 2 der Trilogie haben sich Tris und Tobias zu den Amite geflüchtet. Doch auch hier sind sie nicht sicher, denn der Krieg zwischen den Fraktionen hat gerade erst begonnen. Als die Unbestimmten angegriffen werden, ist es Tris’ Aufgabe, sie zu retten. Ihre Entscheidung bedeutet jedoch auch, Tobias zu verlassen und sich mit dem Feind zu verbünden.

Beurteilungstext

Drei Tage ist es her, seit die Ken mit Hilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Und drei Tage ist es auch her, dass Tris ihren Freund Will erschossen hat und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt. Mit den überlebenden Altruan haben sich Tris und Tobias zu den Amite geflüchtet. Hier sind sie allerdings auch nicht sicher, sodass sie schon bald weiterziehen müssen. Im Hauptquartier der Candor angekommen, startet eine neue Simulation der Ken, die die Unbestimmten enttarnen soll, um sie daraufhin zu vernichten. Tris kann die Simulation stoppen, indem sie Eric, den Anführer der Ferox, als Spion der Ken entlarvt. Auf Umwegen (Hauptquartier der Ken, Territorium der Fraktionslosen) erfährt Tris, dass Marcus (Tobias’ Vater) eine sehr wichtige Datei im Hauptquartier der Ken stehlen will, um sie allen Menschen zugängig zu machen. So verbündet sie sich mit dem zwielichtigen Marcus und verlässt Tobias. Sie reisen zu den Amite, die sich in zwei Lager aufspalten, wovon sich eines ihrer Mission anschließt, währenddessen Tobias sich mit den Fraktionslosen zu den Ken aufmacht, um diese zu vernichten. Tris gelingt es, in die geheimsten Labore der Ken vorzudringen, sie wird jedoch als Kriegsverbrecherin von den Fraktionslosen festgenommen. In letzter Sekunde kann Tobias sie retten und die Datei auf großen Bildschirmen abspielen: Edith Prior, Tris’ Vorfahrin, verkündet in der Videobotschaft, dass die Leute innerhalb des Zaunes gehalten werden, damit sie eine Art Heilmittel bilden für die Gesellschaft außerhalb des Zaunes, die sich fast gegenseitig vernichtet hat. Sobald einige einen unabhängigeren Geist haben als andere (die Unbestimmten), sollen sie der Isolation entrinnen, um anderen zu helfen.

Band zwei steht Band eins spannungsmäßig in nichts nach. In “Die Bestimmung. Tödliche Wahrheit” wird das Personenarsenal um circa ein Drittel dezimiert. Dabei sterben auch wichtige Charaktere auf spektakulärste (und absurdeste) Weise. Allerdings gibt es im zweiten Teil viel mehr Schauplatzwechsel, was es schwieriger macht, der Handlung zu folgen. Die Kleidung der Personen macht dieses Durcheinander deutlich: Während zu Beginn alle strikt in den Farben ihrer Fraktion gekleidet waren (Candor in schwarz und weiß, Amite in rot oder gelb, Ken in blau, Altruan in grau und Ferox in schwarz), ziehen sich am Ende von Band zwei alle Figuren so an, wie sie möchten (so, wie es die Fraktionslosen schon immer getan haben).
Abermals fiel es schwer, die Figuren aus Band eins, die im zweiten Band wieder auftauchen, zuzuordnen, genauso, wie sich im Wirrwarr der neuen Personen zurecht zu finden. Dass alle Charaktere, auch Tobias und Tris, sowohl Licht als auch Schatten in sich tragen, wirkt authentisch, aber gleichzeitig auch unübersichtlich. Tris’ Motivation, sich lieber töten zu lassen als nach Alternativen zu suchen, wirkt sehr zugespitzt. Sie wird meiner Meinung nach zu sehr heroisiert, weshalb der zweite Band der Bestimmungs-Reihe nur eingeschränkt empfehlenswert ist.