Die besten Geschichten von Daan Jippes

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft
• Gefühle
• Spannung

Teaser

Seit 2012 widmet der Egmont-Verlag den Autoren ihres Disney-Universums eine eigene Reihe. Bis weit in die 2000er Jahre hinein war ein Großteil der Schöpfer hinter den Geschichten in Entenhausen nur einem ausgewähltem Fachpublikum bekannt. Selbst das „Lustige Taschenbuch“ weist erst seit einigen Jahren die Autoren der einzelnen Geschichten aus. Dieses Buch widmet sich dem niederländischen Zeichner Daan Jippes, der spätestens seit den 1980er Jahren zur Crème de la Crème der Disney-Zeichner gehört.

Beurteilungstext

Für seinen persönlichen „Ehrenband“ hat Daan Jippes seine eigenen Lieblingsgeschichten ausgewählt, darunter zahlreiche in Deutschland bislang unveröffentlichte(!) Geschichten. Zudem steht er in einem Interview ausführlich Rede und Antwort zu seinem Leben und Wirken.

Daan Jippes erblickte am 14. Oktober 1945 in Amsterdam das Licht der Welt. Als er bereits im Teenager-Alter die Zeichenstile bekannter Comic-Künstler analysierte und zu kopieren versuchte, bevorzugte er v.a. Franquin, den Zeichner der Spirou-und-Fantasio-Reihe, und Carl Barks, den Altmeister Entenhausens. Doch erst im Jahr 1979, als Jippes anfing, für die niederländische Donald-Duck-Zeitschrift zu arbeiten, begann seine aktive Karriere als Disney-Zeichner. Dabei fallen seine großen Erfolge ausschließlich in die 1980er Jahre. Zwar zeichnet Jippes noch heute sporadisch Comics, jedoch mit geringem Erfolg: Seine eigene Serie „Duck Stories“ aus den frühen 2000er Jahren musste bereits nach fünf Ausgaben wegen zu geringer Verkaufszahlen eingestellt werden.

Im vorliegenden Band der „Besten Geschichten von Daan Jippes“ sind somit nur folgerichtig v.a. frühe Werke des Künstlers ausgewählt worden, vornehmlich kurze Donald-Duck-Storys aus den 1980ern und 1990ern. In dieser Kompilation ist Jippes zeichnerischer und erzählerischer Stil so nah an dem seines Vorbildes Carl Barks, dass es selbst Kennern schwer fallen würde, die beiden Künstler stilistisch auseinander zu halten. Und das, obwohl Jippes bei genauerem Hinsehen durchaus auch seinen „eigenen“ Stil entwickelt hat: Sein Markenzeichen sind die humoristischen Kurzgeschichten aus dem Alltag der Entenhausener Figuren, v.a. um den Alltagshelden Donald Duck. Im Gegensatz zu Barks sind es weniger Abenteuer-, als vielmehr Slapstick-Stories; und sie haben selten einen größeren Umfang als zehn Seiten – eher noch darunter. Dabei sind auch Unterschiede im Zeichenstil zu bemerken: Im Gegensatz zu Barks ist Jippes Darstellung der Mimik und Gestik stark übertreibend, oft schon ins symbolistische abgleitend – ähnlich wie im japanischen Manga.

Insgesamt ist der Band mit seinen 35 Short-Stories v.a. für Disney-Kenner ein absolutes Muss – nicht zuletzt aufgrund der 18(!) bisher unveröffentlichten Geschichten. Nicht umsonst gilt der Niederländer Daan Jippes noch heute vielen Disney-Kennern als der beste und beliebteste europäische (Donald Duck) Zeichner. Und das liegt sicher nicht nur daran, dass sein Strich, dem seines Vorbildes Carl Barks so nahe ist, sondern auch daran, dass seine Storys um den Antihelden Donald Duck schlicht und einfach stets gute Laune machen.