Die besten Beerdigungen der Welt

Autor*in
Nilsson, Ulf
ISBN
978-3-89565-174-8
Übersetzer*in
Könnecke, Ole
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Eriksson, Eva
Seitenanzahl
36
Verlag
Moritz
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2006
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ester und ihr Freund haben Langeweile. Da finden sie eine tote Hummel und beschließen, sie würdevoll zu beerdigen. Etwas später entscheiden sie, dass sie sich um die toten Tiere kümmern wollen und gründen ein Beerdigungsinstitut, welches die besten Beerdigungen der Welt macht. Einen Tag lang begraben sie Heringe, einen Hamster, einen Igel und einen Hasen. Am Ende des Tages erleben sie, wie eine Amsel stirbt. Diese beerdigen sie auch. Am nächsten Tag haben sie dann ganz was anderes gemacht.

Beurteilungstext

Das Spiel von Kindern ist eine ernst zu nehmende Angelegenheit und nicht nur ein Zeitvertreib. Das wird in diesem feinsinnigen Bilderbuch einmal mehr deutlich.
Einen Tag lang beschäftigen drei Kinder sich mit größter Ernsthaftigkeit mit dem Thema Tod und Beerdigung. Dabei geht es ihnen um würdevolles Sterben, um angemessene Trauer und dass jeder ein Recht auf eine Beerdigung hat, auch eine Hummel. Jeder von den Dreien steuert das bei, was er am besten kann. Ester kann gut graben und tote Tiere aufspüren. Der Erzähler, Esters Freund, kann gut Gedichte schreiben, weil er schon schreiben kann und viele Wörter in seinem Kopf hat. Und Esters kleiner Bruder kann gut weinen. Sie sind mit Ernst und Verantwortungsbewußtsein bei der Sache. Der kleine Bruder will wissen, wieso die kleine Spitzmaus so da liegt und bekommt es erklärt. Je nach Wesensart werden die Tiere in Schachteln (Maus), Zeitungspapier (Heringe) oder Koffern mit Kissen und Decke (Hase) beerdigt. Jedes bekommt einen Namen und sein eigenes Gedicht. Jedes bekommt Samen für Blumen auf sein Grab, ein Kreuz und bemalte Steine. Die Kinder sind stolz auf das, was sie geleistet haben und wie gut sie zu den Toten sind.
Und am nächsten Tag haben sie was ganz anderes gemacht! Wer auch immer ein wenig bedrückt sein sollte, weil er meint, Kinder sollten sich nicht so mit dem Tod auseinander setzen, findet gerade in diesem Satz die Auflösung. Kinder befassen sich so lange mit einem Thema, wie es wichtig ist und dann wenden sie sich einem neuen zu.
Gerade die frische, unbekümmerte Art, mit der diese drei Kinder sich mit dem Thema befassen, macht anderen Kindern Mut, über ihre Gedanken, Erlebnisse und Gefühle zum Tod zu sprechen. Es gibt keinen günstigen oder ungünstigen Zeitpunkt für dieses Thema mit Kindern. Das zeigt uns der Autor mit den Verstorbenen. Es sind Tiere, die wir täglich erleben, aber auch der Verlust eine geliebten Haustiers, die oft die erste Auseinandersetzung mit der Thematik mit sich bringt. Also, nur Mut! Mit den besten Beerdigungen der Welt ist ein guter Gesprächseinstieg gegeben.
Die Illustratorin Eva Eriksson tut das ihre dazu. Der Einband ist fast ein kleines Inhaltsverzeichnis. Die Mimik der Kinder und ihre Körperhaltung spiegeln alles oben Gesagte auf vortreffliche Weise. Die Zeichnungen sind in zarten, dem Thema angemessenen Farben gehalten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOSt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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