Die beste Zeit ist am Ende der Welt

Autor*in
Barnard, Sara
ISBN
978-3-03880-046-0
Übersetzer*in
Fliedner, Hanna Christine
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
400
Verlag
Arctis
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
19,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach einem frustrierenden Erlebnis mit falschen Freunden macht sich die siebzehnjährige Peyton auf den Weg nach Kanada, um sich dort ihren Ängsten zu stellen. Sie findet nicht nur eine wundervolle Landschaft, sondern auch Menschen, denen sie vertrauen kann, und schließlich auch den Weg zurück.

Beurteilungstext

Peyton ist verzweifelt. Die ganze Schulzeit lang wird sie gemobbt, hat keine Freunde. Auf dem College lernt sie Fick kennen, und ist mit Travis liiert. Doch das vermeintliche Glück ist oberflächlich, denn Peyton klammert sich an die Gruppe, obwohl die Freundschaft ihr nicht gut tut. Nach einem eskalierte Drogenereignis erkennt sie, dass es so nicht weitergehen kann. Peyton nimmt all ihren Mut zusammen und reist nach Vancouver; weg von den falschen Freunden und weg von ihren Eltern, die sie nicht verstehen und sie zwingen, ein Wirtschaftscollege zu besuchen, anstatt sie Kunst studieren zu lassen. In Vancouver ganz allein lernt sie in einem Hostel bald eine Gruppe Backpacker kennen, die aus allen Teilen der Welt zusammengewürfelt Kanada entdecken – und sie kann sich der Gruppe anschließen und Vancouver Island und dann die kanadischen Rocky Mountains bereisen. Schließlich verschlägt es sie sogar nach Edmonton zu ihrem geheimnisvollen Großvater und auch nach Toronto, wo ein unerwartetes Wiedersehen wartet.
Peytons Reise ist eine Katarsis, auf der sich Peyton intensiv mit ihren Erfahrungen auseinandersetzen muss. Die Freundschaft zu den anderen, eine aufkeimende und unmögliche Liebe zu einem der Mitreisenden, das Gemisch aus Fürsorge und Sympathie, die Erinnerungen an das alte Leben in England und die wunderbare Natur und Kultur Kanadas werden zu einem Erfahrungsraum, der für Peyton die Chance eröffnet, neues Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu sammeln.
Sara Barnard erzählt diese Geschichte aus der Ich-Perspektive, wobei sich Rückblicke auf das Gewesene und die aktuellen Erfahrungen Peytons ins Kanada kapitelweise abwechseln. So ergeben sich wichtige Einsichten in die Beweggründe des Mädchens erst im Verlauf der Handlung, was Spannung erzeugt und die Verarbeitung der Thematiken intensiviert. Ohne übertriebene Gefühlsdarstellungen wird doch eine intensive Geschichte erzählt, die auch als Reisegeschichte spannende Akzente setzt. Allerdings gelingt es Barnard kaum, die Verbindung von individueller Nachdenklichkeit und Reiseerfahrungen intensiv zu verknüpfen. Die Naturbeschreibungen der spektakulären Kulisse dieser Reise bleiben flach und oberflächlich, werden oft einfach weggelassen. Zwar liegt der Fokus ggf. stärker auf der Frage, was eine gute Freundschaft ausmacht und das Buch bietet intensive Reflexionen zu dem Thema an, allerdings kann kaum überzeugen, dass dabei der sinnlich erfahrbare Gegenstand der Reise, die intensive Begegnung mit einem spektakulären Land, so wenig Wahrnehmung findet. Stattdessen wird der Fokus intensiv auf das soziale Umfeld scharf gestellt, was sicherlich auch Peytons aktuellem Bedürfnis nach Klärung mehr entgegen kommt.
So findet sich hier ein eindringlicher Jugendroman über das Glück der Freundschaft in allen ihren Facetten, der mit den benannten Mängeln aber dennoch zu empfehlen ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 18.11.2022

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