Die Affenbande. Alles über Mandrill, Gibbon, Schimpanse und Co

Autor*in
Davey, Owen
ISBN
978-3-86873-912-1
Übersetzer*in
Müller-Wallraf, Gundula
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Davey, Owen
Seitenanzahl
40
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Affen sind interessant. Hierzulande trifft man sie meinst in zoologischen Gärten hinter Glas oder Gitterstäben – manchmal auch in nachgebauten Habitaten. Wer glaubt viel über Affen zu wissen, kann dies in dem Werk des Briten Owen Davey überprüfen. Mit "Die Affenbande" begann er 2015 eine eigene Reihe. Sein zeichnerischer Stil ist dabei unverkennbar und macht jedes einzelne Buch zu einem Kompendium für kleine Leser*innen und einem ästhetischen Genuss für die Großen.

Beurteilungstext

Wer liebevoll vom Großvater „Äffchen“ genannt wurde, muss früher oder später wohl auch ein Buch über diese Artverwandten schreiben. Ob das den Zeichner Owen Davey vielleicht zu diesem Werk motivierte oder eine generelle Liebe zur Natur? Denn neben den Affen begeistert sich der Brite für Käfer, Frösche und Haie ebenso wie für Katzen und Kraken und schafft so eine wachsende Zahl von "Alles über ..."-Bänden über Tiere. In Bücherregalen von Davey Fans wird wohl eine Sammlung ungewöhnlicher, schöner und auch gefährlicher Tiere heranwachsen, die mit den Affen im Jahr 2015 begann. Seitdem erschienen jährlich im immer gleichen Stil farbenstarke fest gebundene Kunstwerke, die Wissen und Ästhetik gleichermaßen vereinen. Schon die Haptik des Einbandes lädt zum Aufschlagen ein. Ein wie Leinen anmutender Überzug mit knallroten Prägungen der Schrift fesselt ebenso wie die plakativen Zeichnungen im Farbspektrum erdig gehaltener Rot- und Violetttöne. Dieser prägnante und unverkennbare Stil zieht sich ausgewogen durch das gesamte Buch.

Auf 16 Doppelseiten wendet sich Davey jeweils einer Thematik zu. Die Überschriften sind dabei so gewählt, dass sie neugierig auf die jeweilige Seite machen, aber nicht zu viel verraten. Nachdem gleich zu Beginn geklärt wird, was ein Affe überhaupt ist, nämlich kein Vorfahre des Menschen, beginnt die Lesereise in ein „unvergessliches Abenteuer“ (S.7). Von den Urwäldern Südamerikas, über das ostafrikanische Hochland bis nach Asien. Dabei wird gut erklärt, woran man Alt- und Neuweltaffen am besten unterscheiden kann: an der Nase, an der „fünften Hand“ und dem „Sitzkissen“. Das neu erlernte Wissen kann auf Detektivseiten zur Anwendung gebracht werden – natürlich mit dem Hinweis, wo sich die Lösungen verstecken. Das Zwergseidenäffchen als kleinster Vetreter wird dem größten nicht zu den Menschenaffen zählenden Tieren, dem Mandrill, gegenübergestellt. Dabei kommen spannende Fakten auf den Tisch, während Bild und Text ganz ausgewogen miteinander korrespondieren. Dass Affen gesellig sind, wissen die Leser*innen vielleicht schon, wie sie sich jedoch genau verständigen, dass die gegenseitige Körperpflege Freundschaften festigt, aber auch Bindungen untereinander stärkt und Vertrauen schafft und dass es einen „König im Affenstaat“ gibt, der für eine klare Rangordnung sorgt wird auf den einander folgenden Doppelseiten erklärt. Dabei hält der Autor immer wieder Zwiegespräch mit den Leser*innen und fordert zum Entdecken, Nachdenken und Hinterfragen auf. So begegnet im Buch eine Vielzahl der mehr als 260 bekannten Affenarten. Dass die meisten davon sehr lernfähige Artgenossen sind, die überdurchschnittlich schlau und manchmal sogar absichtlich hinterlistig sind und ihre Artgenossen belügen, nimmt Davey genauso ins Visier wie Affenlegenden und den Schutz der Affen in deren natürlichen Lebensräumen. Dabei wird betont, dass das vorliegende Buch auf „Papier aus nachwachsenden Bäumen gedruckt“ ist und sich somit nicht negativ auf den Lebensraum der Affen auswirkt. Das Register mit allem im Buch vorkommenden Affen schließt das Buch ab, bevor im Nachsatzpapier noch einmal, wie schon im Vorsatz, eine Vielzahl unterschiedlichster Affen abgebildet ist, die es wiederzuerkennen gilt.

Ob Davey selbst es so geplant hat, dass die deutschsprachige Ausgabe im Jahr des Affen (2016) erschien, bleibt offen. In jedem Fall ein gelungener Auftakt in eine spannende und ästhetisch höchst ansprechende Buchreihe des Verlags Knesebeck!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von raika; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 15.06.2020

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