Die Abenteuer der Jimmy Scar.

Schlagwörter

• Abenteuer
• Arbeitswelt

Teaser

Seit dem Unfalltod ihrer Mutter lebt die zehnjährige Gemma allein mit ihrem Vater. Als der Vater verhaftet wird, flieht Gemma und gelangt im Wald zu einer exzentrischen alten Frau, die ihr überleben hilft und sich am Ende als ihre tot geglaubte Großmutter entpuppt, mit deren Hilfe der Vater rehabilitiert wird.

Beurteilungstext

Das Buch enthält eine außerordentlich merkwürdige Mischung aus Realität und Fiktion, eine komplizierte Vater-Tochter-Beziehung in einer Welt mit drohender Arbeitslosigkeit und widerlichen Miethaien und eine völlig verrückte und märchenhaft verschrobene Gegenwelt rund um die herzogliche Großmutter, die als umweltbewußte Einsiedlerin im Wald lebt und erst über ihre Enkelin Kontakt mit der veränderten Gegenwart gewinnt. Das liest sich flott weg.
Die Autorin setzt viel auf Dialoge und im erzählenden Teil geht es meistens um zugespitzte Erlebnisse mit besonderer Dramatik, die bis ins kleinste Detail ausgemalt werden. Etwa die Szene, als Gemma mit der vom Blitz fast erschlagenen Monti auf dem Maulesel zum See kommt und einen Angler um Hilfe bittet (S.139 ff), der beim Anblick fast den Verstand verliert.
Der Schluss, in dem sich alles auflöst und wie im Märchen alle wieder vereint sind, wirkt demgegenüber etwas aufgesetzt, entspricht aber wohl den Wünschen der LeserInnen. Deren Identifikationsbedürfnis wird Genüge getan. Ist Gemma anfangs durch die überbehütende Art des Vaters fast gelähmt, so entwickelt sie in den Robinson-Teilen im Wald zunehmend Selbstbewußtsein und Aktivität, so dass ihre Tatkraft bei der Rettung Montis glaubhaft wirkt. Ein skurriles Leseabenteuer für Kinder ab 9 Jahren.