Die 9.Sinfonie der Tiere

Autor*in
Lange, Thomas
ISBN
978-3-473-55386-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tessmann, Dorina
Seitenanzahl
30
Verlag
Ravensburger
Gattung
Sachliteratur
Ort
Ravensburg
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dirigent Karavan bekommt den Auftrag, die 9. Sinfonie von Beethoven aufzuführen. Er stimmt begeistert zu, doch leider fehlt ihm das Orchester. Er versucht, über eine Agentur die erforderlichen Musiker zu engagieren. Das gelingt ihm überraschend schnell, schon am nächsten Tag kommen Bewerber für alle Instrumente, die er benötigt. Allerdings sind diese Musiker Tiere, die sich im wirklichen Leben nicht gerade friedlich gegenüberstehen.

Beurteilungstext

Kann man Beethovens Neunte kleinen Kindern schon nahe bringen und über diese Sinfonie auch noch herzhaft lachen?
Vor der Lektüre dieses Buches hätte ich beides verneint! Aber es geht, und Thomas Lange gelingt beides. Lustig erzählt er die Geschichte vom Dirigenten Karavan (die Ähnlichkeit zu Karajan ist Absicht), dem es nach anfänglichem Schock und zwischen-zeitlichem Chaos mit Bravour und Unterstützung eines stummen Bären gelingt, das tierische Orchester zu disziplinieren und zur friedlichen Generalprobe zu bewegen. Die Geschichte entwickelt sich durchaus witzig und die kleinen Leser werden ihre helle Freude daran haben, dass Gans und Schaf, die der Löwe bereits als sein Mittagessen requiriert hatte, gerade noch gerettet werden, denn schließlich sind sie für Fagott und Oboe zuständig. Dirigent Karavan bietet dem Löwen als Alternative Gänsestopfleber aus dem Kühlschrank an, was die Gans wiederum mit Entsetzen erfüllt. Der Fuchs lächelt die Gans vielsagend an und bläst mit seiner Trompete zum Mittag. Die Schildkröte behauptet, sie hätte als einzige Beethoven noch persönlich kennengelernt und bis zu seinem Tod 1827 bei ihm gelebt.
So originell und mit vielen kleinen zusätzlichen Informationen geht es weiter, und die Kinder erfahren im Hintergrund viel mehr als diese „Begleitstory“. So kommen die Musiker aus unterschiedlichen Ländern, sprechen Deutsch mit den passenden Akzenten und geben mit ihrer Herkunft ziemlich an. Die einzelnen Instrumente und ihre Anordnung als Orchester für eine Aufführung werden erklärt.
Das Ende der Geschichte ist wunderschön: Als das Chaos zwischen den Tieren zu eskalieren droht, gelingt es dem stummen Bären (Inklusion wird also auch noch thematisiert!), nur mit der Kraft seines Kontrabasses - also mit der Kraft der Musik - die Gemüter zu beruhigen und sie zum friedlichen Miteinander zu bewegen.
Der Wolf streichelt das Schaf, der Fuchs umarmt die Gans, der Löwe klopft der Katze auf die Schulter und diese der Maus. Die Generalprobe kann beginnen und aufgeführt wird – die europäische Hymne: Beethovens 9. Sinfonie mit dem Text von Schiller „Freude, schöner Götterfunke“.
Die Illustrationen sind genauso witzig wie der Text und warten mit vielen originellen Details auf. So wird die heulende Gans im Arm von Schildkröte und Schaf getröstet und die ruheliebende Nachbarin des Dirigenten lauscht lächelnd mit dem Besen in der Hand (mit dem sie sonst an die Decke klopft) der Musik, genau wie Beethoven selber, der als Büste auf dem Klavier steht.
Zwei Doppelseiten mit der systematischen Anordnung der Instrumente und weitere zwei Seiten mit dem Lebenslauf von Beethoven komplettieren das Buch.
Aber als besonderen Höhepunkt kann man die beiliegende CD werten, die nicht nur die Geschichte noch einmal erzählt, sondern natürlich auch die Musik zum Klingen bringt.
Und für kleine Fachleute gibt es auf den Innenseiten des Bucheinbandes die Noten – ein bisschen „verunstaltet“ durch Abdrücke von Tierpfoten.

Den Text der Ode kann man auch nachlesen. Da der aus dem Beginn des 19.Jahrhunderts stammt, wäre eine kurze Erklärung wünschenswert gewesen. Doch das ist wirklich die einzige kleine negative Bemerkung, ansonsten sind sowohl die Geschichte selbst, die Illustrationen und die beiliegende CD sehr, sehr zu empfehlen, denn dies ist viel mehr als ein Instrumenten-Kennlern-Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 02.11.2015

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