Dich vergesse ich nie

Autor*in
Ip, Rachel
ISBN
978-3-473-46134-9
Übersetzer*in
Rose, Barbara
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Hughes, Laura
Seitenanzahl
40
Verlag
Ravensburger
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Ravensburg
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Amelies Oma ist vergesslich. Sie vergisst immer mehr. Doch auch wenn Oma sich nicht mehr an alles erinnern kann, so sind die Erinnerungen noch alle da. Tief versteckt im Wald gibt es einen magischen Ort der das Zuhause der Erinnerungen ist. Amelie und Oma besuchen diesen Ort und erfahren, wie man Erinnerungen schafft und diese für immer bewahrt.

Beurteilungstext

Die Geschichte von Amelie und ihrer Oma ist ein tolles Einsteigerbuch für Familien mit Angehörigen die an Demenz erkrankt sind. Mit Einsteigerbuch meine ich, dass die im Buch vorkommende Oma erst „leicht“ an Demenz erkrankt ist. Sie kann sich noch an Vieles erinnern. Vor allem an die Namen ihrer Liebsten. Für Personen die Angehörige haben, welche stark an Demenz erkrankt sind ist dieses Buch in meinen Augen weniger geeignet. Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte für alle anderen sehr schön und frei interpretierbar.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, vor allem deswegen, weil das Thema Demenz oft tabuisiert wird. Erst recht vor Kindern. Erwachsene haben häufig das Gefühl, dass wir Kinder vor Gefahren und schlimmen Themen bewahren müssen. Doch damit nehmen wir Kindern die Chance zu verstehen und zu lernen. Daher ist dieses Buch ein toller Einstieg in das Thema Demenz. Mit Amelie und Omas Geschichte erfahren bereits junge Zuhörer, dass jeder mal was vergisst. Aber auch, dass es Menschen gibt die krank sind und deswegen Sachen vergessen.

Der Text der Geschichte ist sehr gut verständlich und enthält einige Metaphern die den Inhalt schön verdeutlichen. Auf jeder Seite merkt man, dass die Geschichte in Zusammenarbeit mit Fachkräften (mit der Alzheimer Gesellschaft) geschaffen wurde, denn es wird ganz spielerisch auf die verschiedenen Möglichkeiten Erinnerungen zu schaffen und diese zu behalten eingegangen. Außerdem gibt es für die Erwachsenen noch weiterführende Tipps und Erklärungen die einem dabei helfen noch besser auf dieses Thema eingehen zu können. Sowie aktiv mit den Kindern zu werden und sie für das Thema Demenz zu sensibilisieren.

Die Bilder des Buches sind großflächig und sehr farbenfroh. Zum Teil sind die Illustrationen sehr voll und erinnern durch ihre Gestaltung an einen undurchdringlichen Wald. Diese Gestaltung passt meiner Meinung nach sehr gut zum Thema Demenz. Daher wirken die Illustrationen auch nicht überladen, sondern harmonieren super mit der Geschichte. Ferner schenken die Bilder durch ihre vielen Details, diesem doch zum Teil schwierigen Thema, eine Leichtigkeit und unterstützen den positiv geschriebenen Text ideal.
Obwohl die Illustrationen recht bunt gestaltet sind wirken einige Bilddetails zart und zerbrechlich. Eben so wie auch Erinnerungen sind. Spätestens bei diesem Detail merkt man, wie wichtig dieses Thema der Illustratorin und Autorin ist.

Die Botschaft des Buches ist in meinen Augen: „Liebe ist stärker als das Vergessen!“ Diese Botschaft erkennt man auf jeder Seite und sie kann einem dabei helfen besser zu verstehen.
Von mir erhält dieses Buch daher eine absolute Leseempfehlung.

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Diese Rezension wurde verfasst von uh; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 22.12.2021