Der zweite Kopf des Richard Westlake

Autor*in
Mulligan, Andy
ISBN
978-3-499-21679-4
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe- Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
412
Verlag
Rowohlt
Gattung
Fantastik
Ort
Reinbek
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eines Tages hat Richard Halsweh, welches sich als die Entstehung seines zweiten Kopfes mit eigenem Charakter entpuppt. Sollen die Eltern ihn weg machen lassen oder nicht, soll die Wissenschaft damit forschen? Kann man einen Jungen mit zwei Köpfen in eine ganz normale Schule integrieren? Und was ist mit Richard, der nun sozusagen ein zweites ich hat, welches auf Krawall aus ist und hemmungslos zu allem seine Meinung sagt.

Beurteilungstext

Na das wäre doch was, ein zweiter Kopf, der alles sagt und macht, was man sich nie traut oder auch nicht für möglich hält.
Richard ist Einzelkind und ein sehr liebes dazu. Er ist beliebt in seiner Klasse, in seiner Fußballmannschaft unverzichtbar und hat beste Freunde. Die Trauer um seinen Opa hat er gut verpackt und keiner weiß, wie weh es noch immer tut! Gemein ist er eigentlich nie. Das gehört sich nicht. Nachdem ihm von einem Halsweh ein zweiter Kopf wächst, ist alles anders. Sein zweites Ich ist so anders als er, wie ärger nicht geht. Richards Freund geben sich die größte Mühe, mit Rikki- so heißt der zweite Kopf, klar zu kommen. Aber es geht einfach nicht. Rikki ist zu provokant, gemein, direkt. Er ist eine echte Plage. Als sich die Wissenschaftler einschalten und Rikki ganz offensichtlich an den Kragen- oder besser an den Kopf wollen, ist Richard und auch seine Eltern nicht einverstanden. Richard tut alles, um sein zweites ich zu schützen. Ist er doch ein Teil von ihm. Immer deutlicher erkennt er, dass Rikki schon immer in ihm drin war. Insbesondere seine große Traurigkeit um den Verlust des geliebten Großvaters zwingt Rikki zu verarbeiten. Manchmal ist der Schmerz kaum zu ertragen. Einmal versucht Richard/ Rikki sich das Leben zu nehmen oder auch voreinander anzugeben. Es ist schwer, das zu unterscheiden. Genau so wie es schwer ist zu unterscheiden, welche Gefühle von wem kommen. Beide Köpfe sind eine Seele, die sich lediglich unterschiedlich äußert. Erst als es beiden Jungen gelingt, sich vom geliebten Großvater zu verabschieden, ihn gehen zu lassen, können sie Frieden finden.
Die Geschichte strotzt nur so von Unwahrscheinlichkeiten. Die werden jedoch so erzählt, als wären sie das Selbstverständlichste von der Welt. Die Gefühle hingegen, die diese Jungen bewegen, sind so natürlich. Trauer braucht ihre Zeit und ihren Raum. Wenn dem zu wenig gegeben ist und Trauerarbeit mi falschen Erwartungen ausgebremst wird, so kann es schon zu ernsthaften Problemen kommen. Richards Eltern räumten Opas Zimmer um, als es für ihn noch zu früh war. Sie setzten das Zeichen, dass es gut sei. Für Richard war das nicht so. Er musste nun seine Traurigkeit verschließen, bis sein zweiter Kopf wuchs....
Dieses Buch setzt sich mit kindlicher Trauer auf besondere Weise auseinander und gehört unbedingt in die Ästhetik- Bücherkiste zum Thema Trauer ab dem älteren Grundschulalter.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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