Der Zirkel der Phantanauten. Metropoly
- Autor*in
- Isau, Ralf
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Dohle, Helmut
- Seitenanzahl
- 284
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Lena, 11 Jahre, intelligent, gebildet, wissbegierig und schön, findet den Teil eines Phantalabiums. Im Zirkel der Phantanauten schafft sie sich ihre eigene Fantasiewelt, taucht darin ein und besteht gefährliche Abenteuer. Was Lena in ihrer Fantasiewelt in Metropoly erlebt und wie sie die Kinder aus dem Reich der Königin Pekunia befreit, kann auf den rund 300 Seiten nachgelesen werden.
Beurteilungstext
Die 11-jährige Lena, ein kluges, behütetes Mädchen aus einer wohlhabenden Familie in London Ende des 19. Jahrhunderts, stößt im Haus des Schriftstellers A.C. Doyle eine Flaschenpost um und findet darin den Teil eines Phantalabiums. Dieses Fundstück führt sie nach Irland, in das Schloss Lord Alistairs und des Zirkels der Phantanauten. Hier ist Lena gemeinsam mit drei anderen Neuankömmlingen eine "Neophyte". Sie muss ein Aufnahmeritual für den Zirkel durchlaufen. Sie muss in die Quelle der Erleuchtung eintauchen und in der von ihr geschaffenen Fantasiewelt zahlreiche Abenteuer bestehen. Lena rettet die Kindheit vieler Menschen, indem sie die Kinder befreit, die ständig zum Spielen gezwungen werden bis sie 14 Jahre alt sind. Gleichzeitig kann das Mädchen das Reich der Königin Pekunia zerstören, dabei hat sie Hilfe von den "Spielverderbern", die den Aufstand im Königreich führen.
Obwohl die Fantasie der Kinder beim Lesen entwickelt wird, ist das Buch meines Erachtens für Kinder schwer verständlich. Dass es sich bei Lena um die Schriftstellerin Virginia Wolf handelt, wird erst durch das Nachwort ersichtlich. Aber die moralischen Aussprüche der Schriftstellerin werden überall in der Geschichte spürbar. So kontrolliert die Königin ihre Untertanen von ihren Plakaten, die überall angebracht werden. Der Zwang auf die Kinder, ständig spielen zu müssen, als Bezug zur Kinderarbeit in England, das Verhältnis zwischen Kindern und gestohlener Kindheit, alle diese Vergleiche sind für kindliche Leser überhöht und stehen einem fantastischen Leseabenteuer eher im Wege. Warum die Königin Pekunia schließlich ein alternder König, ein Mann und also ein Tyrann ist, der besiegt wird, ist Erwachsenen ebenfalls eher verständlich als Kindern. Ich denke auch, dass Wortspielereien mit dem Namen der Königin, den Kindernamen, den Namen der Orte Rätsel aufgeben und nur wenigen Lesern verständlich werden.
Insgesamt erschließt sich die Fantasiewelt des Buches nur, wenn bestimmte Vorkenntnisse des Lesers vorhanden sind. Damit ist dieser Teil der Reihe für jüngere Leser eher ungeeignet. Dennoch ist das Buch spannend und in bildreicher Sprache geschrieben. Der Sieg Lenas und die Befreiung der Kinder, aber auch die tatsächliche Gesundung von Lenas Mutter führen den Leser zu einem glücklichen Ende. Und dass Lena ihr im "Grauen See" versenktes Phantalabium wieder findet, lässt den Weg für neue Abenteuer mit den Phantanauten offen.