Der Zauberlehrling

Autor*in
Hazen, Barbara
ISBN
978-3-257-00538-7
Übersetzer*in
Manz, Hans
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ungerer, Tomi
Seitenanzahl
48
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2008
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Hazens Erzählung ist eng an Goethes Ballade vom Zauberlehrling angelehnt. Auch in ihrer Geschichte nutzt der Lehrling die Abwesenheit des Zaubermeisters, um sich selbst durch Zauberei die Arbeit zu erleichtern. Mit einem Zauberspruch befiehlt er dem Besen, das Wasser vom Fluss die Stufen zum Schloss hoch zu schleppen. Aber die Zauberei will kein Ende finden, weil der Junge dafür nicht den richtigen Spruch kennt. So kommt die Rettung vor der Überflutung erst mit der Rückkehr des Zauberers.

Beurteilungstext

Die bekannte Ballade wurde in dieser Erzählung mit vielen Details angereichert. So lebt der Zauberlehrling Humboldt bei seinem Meister am Rande des Rheins im Schwarzwald. Als dieser zu einem internationalen Kongress der Magier geladen wird, versucht Humboldt sich durch Zauberei das Leben zu erleichtern.
Ungerers Illustrationen fangen diese magische Welt wunderbar ein. Im Schloss wimmelt es von Monstern und gruseligen Gestalten, die Labore sind voll gestellt mit bizarren Geräten und Gegenständen. Die merkwürdigsten Gestalten versammeln sich auf den Bildern des Buches: Kraken, Quallen, Eulen, Schlangen, einäugige Krokodile, Ratten, Fledermäuse und sonderbare Fabelwesen. Das alles hat Ungerer so fantasievoll gezeichnet, dass die unheimliche Umgebung zugleich auch viele skurille, witzige Details aufweist, wie z.B. eine aufgespieste Bockwurst in der Versuchsanlage oder eine Zahnbürste im Wasserglas am Zauberbrunnen. Ungerer scheint selbst sehr viel Spaß an der Darstellung dieser Szenen gehabt zu haben. So wird der Leser beim Betrachten der Bilder auch schmunzeln und denken: “Ach, wie gruselt mich so schön!”

Es sind sicher diese schaurig-schönen Bilder, die dafür gesorgt haben, dass das Bilderbuch Jahrzehnte überlebt hat. Aber auch die Idylle am Rhein und der Aufmarsch der zerhackten, grinsenden Besen sind wunderbar von Ungerer eingefangen worden. Einige dieser Zeichnungen haben den Weg bis in unsere Lesebücher geschafft - als Illustration der ursprünglichen Ballade.
Zum Glück sind Goethes Reime im Anhang des Buches zu finden. Zaubersprüche wie “Walle, walle, manche Strecke, dass zum Zwecke Wasser fließe...” gehen den Kindern auch heute ins Ohr. Und die Moral können bereits Grundschüler selbst erkennen. Hazens Geschichte liefert dem Leser die Lehre jedoch sehr direkt: ”Magie ist Macht, und Macht muss weise genutzt werden.” Auch ihre Zaubersprüche haben längst nicht Goethes Sprachmelodie: “Halt ta! Stalt ba! Im Augenblick in die Ecke zurück!” Vielleicht haben die Reime in der Originalsprache einen grö0eren Reiz?

Zusammenfassend kann man sagen:
Die Geschichte lässt sich gut als ergänzende Lektüre im Unterricht ab Klasse 3/ 4 nutzen. Lesen, hören und sprechen sollten die Kinder jedoch vor allen Dingen Goethes Ballade. Man könnte die Kinder zusätzlich darauf aufmerksam machen, wie verschiedene bekannte Sprecher und Sänger versucht haben die Ballade auf ihre Art zu gestalten und vorzutragen.
Die Illustrationen von Ungerer aber sind zeitlos und machen die Not des Zauberlehrlings für die Kinder anschaulich und mitreißend. Gerade dadurch, dass sich die Geschichte mit ihren Bildern in der Welt der Magie abspielt, wird sie für viele einen großen Reiz ausüben.

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Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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