Der Zauberer Barbeutzebutz - Ein verrückter Reimspaß

Autor*in
Lüftner, Kai
ISBN
978-3-522-43730-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Parciak, Monika
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchLyrikSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der Frühling ist da und das bedeutet auch für einen echten Zauberer: der Frühjahrsputz wartet. Für Barbeutzebutz ist das zunächst kein Problem - hat er doch kurzerhand ein paar lustige Zaubersprüche parat. Doch können grüner Schweinespeck, Spatzgedärm oder Ohrenschmalz tatsächlich helfen? Das Chaos im Schloss ist schnell perfekt, denn die Zauberformeln machen alles nur noch schlimmer. Und so muss wohl auch der kleine Zauberer erkennen, dass im wahren Fleiß die wohl größte Zauberkraft liegt.

Beurteilungstext

Wer kennt das nicht? Eine unliebsame Aufgabe wartet, aber so richtig motivieren kann man sich dazu nicht. Wie einfach wäre es doch, wenn man beispielsweise beim Frühjahrsputz mit einem kleinen Zauber alles schnell erledigen könnte. Oder der Wunsch nach einer effektiven Hilfe beim wöchentlichen Zimmeraufräumen lässt bei vielen Kindern sicher auch so manchen fantasievollen Zauberspruch aufblühen. Und genau das wird unserer sympathischen Hauptfigur, dem Zauberer Barbeutzebutz, zum Problem. Die ideale Ausgangssituation, um sich in seine kleine Zauberwelt hinzufühlen, ist damit gefunden.
Beim ersten Eintauchen in das Buch fällt eines besonders auf: zunächst dominieren einzig die Bilder. Sie laden zum Stöbern und Entdecken ein und geben von der Welt des Zauberers Barbeutzebutz vieles preis. So auch das Chaos, in dem er lebt. Helle Farben im Vordergrund und dunkle Töne im Hintergrund verleihen den Bildern eine schöpferische Tiefe und schaffen dadurch Räumlichkeit und Großzügigkeit. Liebevolle Details wie das Kerzenlicht, die Schriftrolle, die Schreibfeder oder die Einrichtung des Zauberers versetzen den Leser dabei schnell in vergangene Zeiten, die von Magie und geheimnisvollen Kräften bestimmt wurden.
Der etwas schlaksige Zauberer Barbeutzebutz hingegen scheint das ideale Bindeglied zwischen dieser fremden Zauberwelt von damals und der heutigen, unseren Zeit zu sein, kämpft er doch gegen ein allseits bekanntes Problem: das Aufräumen. Er wirkt dabei etwas übereifrig und zerstreut, was ihn zugleich auch liebenswürdig erscheinen lässt.
Mit leuchtenden Farben, glitzernden Sternen und den entsprechenden Schatteneffekten sagt Barbeutzebutz seine Zaubersprüche auf. Kleine Abbildungen untermalen die Inhaltsstoffe seiner Zauberformeln und schaffen so eine größere Anschaulichkeit. Die entstandene spannungsgeladene Stimmung wird jedoch zugleich durch viel Witz im Bild wieder aufgelöst. Dem Zauberer misslingen nämlich seine vielversprechenden Floskeln, wodurch Chaos und etwas Mitgefühl für ihn selbst zurück bleiben.
So wirkungsvoll die Illustrationen von Monika Parciak auch sind, so zeigen sie ihre volle Stärke erst in Kombination mit den lustigen Reimen von Kai Lüftner. Für Liebhaber ekliger Zaubersprüche dürften die ""Rezepte"" von Barbeutzebutz ein wahrer Genuss sein. ""Hartgewordener Ohrenschmalz, Knorpel vom Giraffenhals, alter Nageldreck…"", sind da wohl noch die angenehmsten Zutaten. Doch die frechen Reime, die sowohl beim Leser also auch beim Zuhörer ein gewisses Gefühl für Rhythmik und Versmaß verlangen, laden zum Nachsprechen und selber Fabulieren ein, wodurch dies ebenso auch in seiner Entwicklung gefördert wird.
Dem erwachsenen Leser überrascht die Wende im Handlungsverlauf wenig. Dem kindliches Leser dürfte es hingehen überraschen, dass Barbeutzebutz nach drei fehlgeschlagenen Versuchen sogar seinen Zauberstab wegwirft, um nun selbst richtig zu putzen. Dennoch bleibt ein Rest von Spannung und Überraschung, meldet sich nach dem glücklichen Ende der Geschichte im Nachwort der Zauberstab des Barbeutzebutz zurück und lässt so auf weitere Abenteuer hoffen. So bricht Lüftner inmitten eines seiner Reime ab und überlässt es dem Leser, ein eigenes Ende zu finden. Einladender kann ein Zauberbuch wohl kaum gestaltet sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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