Der Zahlenteufel

Autor*in
Enzensberger, Hans Magnus
ISBN
978-3-446-18900-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Berner, Rotraut Susanne
Seitenanzahl
263
Verlag
Hanser
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
1997
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Laufe der Nacht erhält Robert Besuch von einem kleinen roten Zahlenteufel. Ausgerechnet Robert, der Mathematik von Herzen verabscheut! Aber durch seine endlosen Diskussionen mit dem Teufel wird er neugierig und schließlich hat er unendlich viel gelernt ...

Beurteilungstext

Hans Magnus Enzensberger war einer der ersten im deutschsprachigen Raum, der zugunsten von Schülern mit Mathe-Phobie eine ungewöhnliche Annäherung an Zahlen und ihre Anwendung versuchte. Er wollte nachweisen, dass Zahlen keinesfalls dröge und spröde sein mussten und der Umgang mit ihnen nicht zwangsläufig fantasielos und ohne jede Anschaulichkeit.
In zwölf Nächten führt Enzensberger seinen Robert (und den Leser) im Traum in die Welt der Zahlen, führt von den Grundrechenarten und Potenzen in die Welt der irrationalen Zahlen und der Geometrie bis hin zu einem Punkt, wo man ihm nur noch bedingt folgen kann - jedenfalls der Leser ab 10, für den dieses Buch gedacht ist.
Enzensberger versucht nicht die Logik der Mathematik aufzuzeigen (denn Mathematik ist ja unlogisch, wie wir gesehen haben), aber doch eine gewisse zugrunde liegende Gesetzmäßigkeit, die das Erkennen von Zusammenhängen und Lernen von Regeln sehr erleichtern kann. Enzensberger wäre nicht Enzensberger, würde er das nicht mit großer Sprachgewalt angehen. Schon in seinen frühen Romanen Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre, verwendete er irritierende Stilmittel wie Verfremdung des Wortmaterials, oft parodierend gebraucht; und das begegnet auch hier. Das Buch ist durchzogen von seinen Wortspielereien, die zumindest in Zusammenhang mit der Mathematik durchaus ungewöhnlich sind. So beschreibt der Teufel denn zum Beispiel das Potenzieren als "Hopsen", und er zieht auch nicht die Wurzel, sondern den "Rettich", und das gibt es "prima Zahlen" (Prinzahlen), "unvernünftige Zahlen" (irrationale Zahlen) oder auch "eingebildete Zahlen" (imaginäre Zahlen). Sein Ideenreichtum ist unerschöpflich und wird am Ende des Buches auf mehreren Seiten erläuternd zusammengefasst.
Was das Buch leistet, ist weniger, dass man sein Wissen auf ganz speziellen Gebieten verbessern wird, sondern dass man viel stärker eine gewisse Systematik durchschaut, die hinter der Mathematik steht und die das Operieren in welchem Aufgabenbereich auch immer um einiges erleichtert; der geradezu respektlose, frivole Umgang mit der Terminologie - Freiheit des Dichters - wird Kinder begeistern.
Das Buch bietet einen Durchgang durch die Mathematik aller Schuljahre; daher ist es schwierig, eine genaue Altersgruppe genau auszumachen. Eigentlich ist es ein Buch, mit dem der Leser wachsen kann; Stückchen für Stückchen wird er sich von Sphäre zu Sphäre höher hangeln, bis er schließlich mit Robert in den Himmel der Wissenschaft platzt.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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