Der Yark

Autor*in
Santini, Bertrand
ISBN
978-3-942787-36-9
Übersetzer*in
Jacoby, Edmund
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Gapaillard, Laurent
Seitenanzahl
80
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
-
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Yark ist ein Monster, das Kinder frisst. Es ist allergisch auf böse, freche und unartige Kinder, so kann es nur brave Kinder, die sich benehmen können, fressen. Diese werden immer weniger auf der Erde, deswegen ist der Yark vom Aussterben bedroht. Eines Tages trifft der Yark das liebe Mädchen Madeleine mit einer reinen Seele, das sein Leben komplett verändert.

Beurteilungstext

Der Yark ist ein Kinderfresser, zu dem jedoch der Leser im Laufe der Geschichte ein Mitleidsgefühl entwickelt. Er kann nur artige Kinder fressen, denn auf Schurken und böse Kinder ist er allergisch. Es wird heutzutage immer schwieriger für den Yark, liebe Kinder in der Welt zu finden, denn die modernen Kinder sind die Wiederspiegelung ihrer Eltern und besitzen schon im jungen Alter die Unarten der Erwachsenen: „Geschwätzig, gefräßig, launisch, ängstlich, nichtsnutzig und faul wie sie sind, kann man aus Kindern zwar ein gutes Gulasch bereiten, aber sonst sind sie zu nichts nütze.“ (S. 14).
Eines Tages trifft der Yark das artige und liebevolle Mädchen Madeleine, das zu seiner besten Freundin wird. Er möchte sie nicht fressen und flieht von ihr, um sie vor sich selbst zu beschützen. Nach der Begegnung mit Madeleine passiert aber eine Wendung in Yark selbst – er sieht in jedem Kind Madeleine und entscheidet schließlich, keine Kinder mehr zu fressen.
Die Geschichte ist zwar witzig, aber im Stile des schwarzen Humors erzählt. Einige Passagen sind deutlich grausam:

„Der Yark liebt Kinder.
Nichts liebt er mehr, als ihre kleinen Knochen zwischen seinen Zähnen knacken zu hören oder ihre weichen Augen wie Karamellbonbons zu lutschen.
Er schwärmt für ihre kleinen Finger, ihrer kleinen Füße und ihre kleinen Zungen, die er genüsslich mit ein paar Blättern Minze kaut wie eine gezuckerte und herrlich klebrige Leckerei.“(S.5).

Dieser schwarze Humor ist sicher Geschmacksache. Daneben ist noch die Poesie besonders auffällig. Der Yark wird am Ende der Erzählung sehr romantisch und lieb und hilft sogar den anderen Kindern, sich von Ängsten zu befreien. Die erzählte Geschichte ist zwar etwas unklar (es ist unklar, wie Yark weiter am Leben bleibt, wenn er keine Kinder mehr frisst), jedoch deutet dies auf die Unschlüssigkeit, die für das Genre der fantastischen Literatur zulässig ist.
Die schwarz-weißen Bilder sind der echte Schatz dieses Buches. Das Buch ist sehr durchdacht illustriert, nicht nur das Monster Yark, auch die Kinder sind sehr detailreich dargestellt. „Der Yark“ ist vor allem zum Selbstlesen und für ältere Kinder und Jugendliche sehr gut geeignet, da man die Bilder nicht nur anschauen, sondern auch deren Schönheit verstehen und somit das Buch in seinem vollen Maß genießen kann.
Im Deutschunterricht könnte das Buch zur Erweiterung des Wortschatzes der Kinder eingesetzt werden. Mit unbekannten Wörtern (wie beispielsweise "Überschallgeschwindigkeit", S. 40 oder "Kaltblütigkeit", S. 34) kann im Unterricht weitergearbeitet werden. Außerdem ist das Buch ein gutes Exemplar für die Arbeit mit dem Schreibstil.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gre; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 29.03.2015

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