Der Wolf und die sieben jungen Geißlein

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Teaser

Das bekannte Grimm'sche Märchen wird hier als Bilderbuch mit Bildern der japanischen Künstlerin Keiko Kaichi neu präsentiert.

Beurteilungstext

Es gehört wohl zu den bekanntesten der Grimm'schen Volksmärchen und zum engsten Kanon der wenigen Oftgelesenen; die Geschichte vom gierigen Wolf und der beherzten Geiß, und natürlich vom Geißlein im Uhrenkasten. Gehorsam und List treffen hier in einer Kombination aufeinander, die die Undurchschaubarkeit der Welt aus der Perspektive von Kindern thematisiert. Hoffnung und das Unvorstellbare sind dem Märchen natürlich eingeschrieben. Das gute Ende ist umfassend.
Das neue Bilderbuch aus dem Hause minedition präsentiert den Text der Siebenten Auflage ""Letzter Hand"" der Kinder- und Hausmärchen aus dem Jahr 1857; die letzte von den Grimms selbst autorisierte Bearbeitung. Parallel zum Text erzählen Bilder der japanischen Künstlerin Keiko Kaichi, die mit diesem Bilderbuch ihren Kinderbuch-Erstling vorlegt. Die Bilder zeigen in großem Format pointiert vereinfachte und vorsichtig vermenschlichte Tierprotagonisten, die in gedeckten Farben mit feinem Pinsel gemalt und gespritzt stark strukturiert und an den Rändern zerfasert dargestellt werden. So entsteht ein plüschartiger Eindruck aller Akteure. Die Bilder arbeiten zudem mit einer feinen Ironisierung der fantastischen Handlung. Der Wolf trägt eine winzige Pudelmütze auf dem Ohr, sonst nie gezeigt spielen die sechs gefressenen Geißlein Karten im Bauch des Wolfes etc. Neben solchen Elemente fällt auf, dass die Figuren auf eine charakteristische bzw. situationsadäquate Mimik vollständig verzichten und lediglich per die Gestik Gefühle verdeutlichen. So entsteht ein spannendes semiotisches Angebot, das ein schon oft aufgegriffenes Thema ganz neu und einzigartig in Szene setzt und auf jeden Fall die Betrachtung und Lektüre lohnt. Es ist nachdrücklich zu empfehlen.