Der Wolf, die Ente & die Maus

Autor*in
Barnett, Mac
ISBN
978-3-314-10440-4
Übersetzer*in
Bodmer, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Klassen, Jon
Seitenanzahl
40
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine wunderbare Tiergeschichte voller Überraschungen in Text und Bild.

Beurteilungstext

Eine Maus wird von einem Wolf verschlungen - und trifft im Bauch des Wolfes auf eine Ente, die sich dort häuslich eingerichtet hat. Sie fühlt sich wohl, denn: "Als ich draußen war, hatte ich jeden Tag Angst, ein Wolf könnte mich verschlingen. Hier drin gibt es solche Sorgen nicht." Die Ente hat es meisterlich drauf, den Wolf dazu zu bringen, das zu verschlingen, was sie braucht: Käse, Wein, Kerzen aus Bienenwachs. Doch als ein Jäger den Wolf erschießen will, ist die Magenidylle bedroht. Ente und Maus greifen ein und verjagen den Jäger. Von nun an können Maus und Ente ihr Parasitenleben im Bauch des Wolfes ungestört fortsetzen.

Barnett entwickelt in knappen Sätzen und viel wörtlicher Rede die Geschichte. Sprachlich schafft dieser sehr knappe Stil Freiraum für die Illustrationen. In groben Strichen gestaltet Klassen die Figuren und wesentliche Details und setzt sie vor meist flächige Hintergründe. Wie schon in anderen Bilderbüchern (etwa "Das ist nicht mein Hut" 2013) spielt der Bildausschnitt eine wesentliche Rolle, etwa wenn wir die Maus in einem Queraufschnitt eines Teils des Wolfes einen dunklen Gang entlangrutschen sehen oder wenn die Vertreibung des Jägers auf zwei Seiten verteilt wird: auf der ersten die Tiere ("Auf in den Kampf!"), nach dem Umblättern der Jäger ("O weh!", sagte der Jäger. "Ojemine! In diesen Wäldern spuken böse Geister!"). Durch diese Art des Bilderzählens bestimmen die Illustrationen das Erzähltempo und sind Träger des Spannungsaufbaus. Durch die relativ übersichtlichen Bilder wird die Aufmerksamkeit auf das Besondere gelenkt, z. B. die festliche Tafel mit Trauben, Leuchtern, Tischtuch im Bauch des Wolfes und - bei Klassen sicher so etwas wie ein "Fingerabdruck" - immer wieder die Hüte der Figuren.

Text und Bild erzählen also gemeinsam und lassen doch viel Freiraum für Imagination. Die Handlung irritiert, ebenso wie manches in den Bildern. Das lädt dazu ein, darüber nachzudenken und letztlich zu philosophischen Fragen zu kommen: Ist es sinnvoll, sich freiwillig in Unfreiheit zu begeben, um seinen Ängsten zu begegnen? Wie sind soziale Systeme beschaffen, in denen man voneinander abhängig ist? Wenn man in einer Innenwelt ist - was weiß man dann über die Außenwelt?

So ist dieses wunderbare Bilderbuch eine Herausforderung für Gespräche mit Eltern, Erzieher*innen in der Kita und Lehrer*innen in der Schule.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

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Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 22.08.2018

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