Der Wind in den Weiden
- Autor*in
- Grahame, Kenneth
- ISBN
- 978-3-314-10403-9
- Übersetzer*in
- Schönfeld, Sybil Gräfin
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Meschenmoser, Sebastian
- Seitenanzahl
- 224
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 25,00 €
- Bewertung
Teaser
Der Kinderbuchklassikger "Der Wind unter den Weiden" um die Tiergesellschaft von Maulwurf, Ratte, Kröte und Dachs neu illustriert von Sebastian Meschenmoser.
Beurteilungstext
Der Kinderbuchklassiker „Der Wind in den Weiden“ von Kenneth Grahame erschien erstmals 1908 in England, die erste deutsche Übersetzung 1929. Der hier vorliegende Band basiert auf der bekannten Übersetzung von Sybil Gräfin Schönfeld. Der Klassiker wurde in dem eher ungewöhnlichem Format von 22 cm x 26 cm verlegt, der Buchumschlag ist in blauen Leinen gebunden. Auch hat der Text einen recht breiten linken Rand von rund 6,5 cm.
Neu illustriert wurde die Tiergeschichte um Maulwurf, Ratte, Dachs und Kröte von Sebastian Meschenmoser. Zum einen hat er großformatige und zum Teil über eine Doppelseite erstreckende malerische Ölbilder und zum anderen verschiedene Szenen in unterschiedlicher Größe als kolorierte Aquarelle gestaltet.
In den zwölf großflächigen Bildern finden sich die verschiedenen Themen und Motive wieder. Die drei Welten der Geschichte werden hier beispielsweise dargestellt: Die idyllische Flusslandschaft unter den Weiden leuchtet in warmen Grüntönen. Gemächlich gleiten Ratte und Maulwurf in ihrem Boot dahin, Libellen schwirren über dem Wasser. Picknickkorb, Harmonie und Sommerferienstimmung. Über eine unwirtliche verschneite braune Winterwaldlandschaft legt sich ein eigentümliches rosa Licht – der wilde Wald. Aus dunklen Baumhöhlen starren unheimliche gelbe Augen. Kälte und Gefahr.
Die Behausungen der Tiere ist ebenso Bestandteil der Bilder, so das unerwartete Heim des Maulwurfs. Erwartet die Rezipient*in wohl einen Maulwurfshügel, so schwebte Sebastian Meschenmeser ein verwunschenes Heim unter Farnen, mit Maulwurfstaturen, einem kleinem See oder gar Springbrunnen vor der runden Eingangstür und in sanften Grüntönen gehalten vor. Und davor der Maulwurf, der große Augen macht und sich ein wenig geniert für sein vermeintlich einfaches Heim. Weitere wichtige dargestellte Themen sind die Abenteuer der Kröte, das Fernweh und die Sehnsucht der Ratte ausgelöst durch die Wanderratte, aber auch die mythische Begegnung von Ratte und Maulwurf mit dem Hirtengott Pan.
Die kolorierten Aquarelle spiegeln im Besonderen die Eigenschaften und Eigenarten dieser kleinen Tiergesellschaft wider, aber auch ihre Entwicklung und ihre Rolle innerhalb der Gruppe.
Bestes Beispiel ist dafür die Vielgestaltigkeit der stinkreichen Kröte, der verschiedene Charakterzüge nachgesagt werden. Und in den Illustrationen zeigt sich, dass die Kröte auch ein wunderbarer Schauspieler ist. Die Kröte weiß immer geschickt aus jedem Schlamassel herauszukommen. So zeigt sie sich durch Kleidung und Haltung mal überheblich und arrogant, mal gut gelaunt und heiter oder Reden schwingend auf einem Stein stehend, wie von einer Bühne herab. Sie ist aber auch verzeifelt und weinerlich, weil in der Obhut des Daches, entsetzt wegen der Behandlung durch die Freunde oder siegessicher im Kampf gegen Wiesel und Hermeline. Sebastian Meschenmoser ist es gelungen diese einzigartige Tiergesellschaft ausdrucksstark und detailreich in Szene zu setzen. Ein Vergnügen beim Lesen und Betrachten der Bilder.