Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe

Autor*in
Fletcher, Tom
ISBN
978-3-570-17714-3
Übersetzer*in
Gehm, Franziska
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Devries, Shane
Seitenanzahl
419
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Das gebundene Buch in DIN A5-Format umfasst 419 Seiten. Ein bunt gestalteter Papierumschlag zeigt den Jungen William Trudel in seinem Rollstuhl, wie er von einem „Winterdinosaurier“ über den Sternenhimmel gezogen wird, während unten die verschneite, weihnachtliche Winterlandschaft zu erkennen ist. Die Zeichnung ist im Comic-Stil gestaltet und der Buchtitel glänzt in goldener Schrift.
Die Schrift wird in diesem Buch als gestalterisches Element genutzt, indem z.B. Aktionen, Emotionen oder Lautstärken durch stark vergrößerte oder auch verformte Buchstaben dargestellt werden. Schwarz-weiß-zeichnungen, ebenfalls im Comicstil, unterstützen die Handlung etwa alle vier bis fünf Seiten, indem sie in den Text oder auch großflächiger eingearbeitet sind. Hier handelt es sich um einen Folgeband, so dass lediglich kurz Hinweise auf die vorangegangenen Ereignisse gegeben werden, doch die Geschichte ist in sich abgeschlossen.
Der etwa 10-jährige William aus England ist Rollifahrer und lebt mit seinem Vater, dessen Freundin sowie deren Tochter Brenda seit kurzem gemeinsam in ihrem Haus. Seit dem vergangenen Weihnachtsfest hat William einen fantastischen Freund, es handelt sich um einen Dinosaurier, der sein Zuhause am Nordpol beim Weihnachtsmann hat. Und hier beginnt die phantasievolle Geschichte, die die Rettung des Weihnachtsfestes zum Ziel hat. Brendas Vater, ein rücksichtsloser, profitgieriger Spielzeugverkäufer stiehlt eine Wunschbohne von seiner Tochter und zerstört den Glauben der Kinder an den Weihnachtsmann. Eine Zeitreise zeigt William die furchtbaren Folgen und er beschließt mit Hilfe des Dinosauriers das Weihnachtsfest und den Weihnachtsmann zu retten.

Beurteilungstext

Der Buchvorgänger ist wohl besonders in Großbritannien ein sehr großer Erfolg gewesen. Der Autor ist Boy-Bandmitglied und gilt dort als Star. Sein Buch wurde als Musical bereits ein Erfolg und ein Animationsfilm soll wohl folgen. Nun zu meiner Rezension: Bevor ich die oben angeführten Fakten kannte, war mein erster Eindruck, dass hier so etwas wie der Zeichentrickfilm „Pinocchio“ vor mir läge, jedoch in sehr umfangreicher Form. Die Zeichnungen haben einen sehr ähnlichen Stil und die Handlung ist auch sehr fantastisch. Was mich bereits zu Beginn sehr für das Buch eingenommen hat, ist die Tatsache, dass der Held ein Rollifahrer ist, dies überhaupt keine Rolle spielt und dieses Handicap an keiner Stelle auch nur als Besonderheit erwähnt wird. Die Inhalte, die dieses Buch vermittelt, d.h. den Glauben an den Weihnachtsmann, der übrigens große Ähnlichkeit mit seinem amerikanischen Pendant hat, die Art der Geschenkeübergabe, die Weihnachtswichtel und natürlich der Weihnachtosaurus, der wie „Rudolf, the rednosed rendeer“ vor den fliegenden Schlitten gespannt wird, erscheinen wie eine Disney-Produktion. Ein Schelm, der glaubt, dieses Weihnachten hätte auch nur im Entferntesten etwas mit dem christlichen Weihnachtsfest zu tun, aber lassen wir dies einmal außer Acht, so stellt sich doch mir die Frage: Für welche Lesergruppe könnte dieses Buch geeignet sein? Die Produzenten bezeichnen es als Familienbuch. Dies ist eine sehr passende Beschreibung, denn nur die Inhalte scheinen für Vorschulkinder passend.
Nun zur Handlung, diese beginnt bereits mysteriös mit einem Handlungsstrang aus der Zukunft und wechselt dann wieder in die Gegenwart. Anschließend geht es mit dem Weihnachtsmann an den Nordpol, auf dem man die wunderlichsten Dinge kennenlernt, wie z.B. den Wunderbaum, der Wunschbohnen für brave Kinder produziert, oder fliegende Einzelwünsche, die nichts Sehnlicheres vorhaben als Wünsche zu erfüllen, auch wenn das ihr Ende bedeutet. Dann sind da noch die Weihnachtswichtel, die ständig reimen nach dem Motto „Reim dich oder ich fress dich“ (dies kann natürlich der Übersetzung aus dem Englischen geschuldet sein) und eher schwierig zu verfolgen sind. Dann folgt eine sehr anspruchsvolle Handlungsabfolge, die so schwierig zu beschreiben ist, dass ich sehr viel Zeit benötigte um einen Abriss darzustellen. Lassen Sie mich nur dieses formulieren: Brenda möchte die Untaten ihres Vaters wieder gut machen, fliegt mit zum Nordpol, trinkt dort einen Zaubertrank, überschreitet dann alle Zeitgrenzen, wird zur Winterhexe, die nun selbst die Zeit zum Stehen bringen kann und damit dem Weihnachtsmann die Möglichkeit gibt Geschenke ungesehen zu verteilen. Dieser kleine Ausschnitt zeigt, dass die Leserzielgruppe älter sein sollte um die komplexe Handlung zu verstehen. Ein Leseanfänger wagt sich in den seltensten Fällen alleine an ein solch dickes Buch und hier greift das Familienbuch. Dieses Buch muss wohl vorgelesen und evtl. erklärt werden. Da sollte einiges an Zeit eingeplant werden, da das Ende der Geschichte wohl nicht so toll zu Ostern passt. Aber wer bin ich, wenn der Vorband solch einen großen Erfolg hatte und so finden die Familien sicherlich schon Wege dieses Buch zu konsumieren. Der erste Band von Harry Potter war auch sehr dick und fand seine begeisterte Leserschaft. Wenn dieses Buch dazu beiträgt Familien zum Vorlesen zu animieren, finde ich dies bereits als sehr unterstützenswert. Ich persönlich würde meinem Enkelkind dieses Buch eher nicht kaufen, sollte jedoch dieses Buch auf seiner Weihnachtsliste stehen, würde ich dem „Weihnachtsmann“ grünes Licht geben. Mein Fazit lautet: Empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KaCr; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 07.03.2020

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