Der Tomorrow Code
- Autor*in
- Falkner, Brian
- ISBN
- 978-3-423-24806-8
- Übersetzer*in
- Karlheinz Dürr, Cornelia Stoll
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 411
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Science Fiction
- Ort
- München
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Szenario des Romans ähnelt einer Armageddon-Szene: Riesige Antikörper versuchen, eine "Krankheit", die im Begriff ist, die Erde zu zerstören, zu bekämpfen. Diese Krankheit ist jedoch die gesamte Menschheit und so müssen die Protagonisten Rebecca, Tane und Fatboy einen Weg finden, dem Tod zu entkommen. Werden ihnen die Botschaften, die sie sich selbst aus der Zukunft schicken, helfen?
Beurteilungstext
Der Thriller, wie der Science-Fiction-Roman vom Verlag bezeichnet wird, beginnt mit einem Prolog, in dem Forscher ein völlig vereistes und verlassenes Labor vorfinden, wo sie eigentlich nach Menschen suchen wollten. Dann wird der Leser in die zunächst normale Welt von Rebecca und Tane, beide 15 Jahre alt, geführt, die sich tatkräftig gegen die Zerstörung der Umwelt einsetzen. Tane, ein ambitionierter Schriftsteller, ist außerdem gerade dabei, an einer neuen Idee zu forschen: Ist eine Reise in die Vergangenheit oder Zukunft möglich? Oder geht es zumindest, dass man Botschaften in andere Zeiten sendet? Rebecca, naturwissenschaftlich sehr bewandert, verfolgt die Idee weiter, und schließlich können die beiden tatsächlich eine Nachricht aus der Zukunft empfangen, die an sie gerichtet ist - und von ihnen selbst stammt. Und dann beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit; die Botschaft enthält nämlich die Lottozahlen für den nächsten 6-Millionen-Jackpot und den Auftrag, damit ein U-Boot zu kaufen, sowie den Hilferuf "SOS".
Insgesamt sind sowohl Handlung als auch Sprache recht anspruchsvoll, denn der Autor hat wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über Vorgänge der Natur sowie ungesicherte Vermutungen und Zukunftsvisionen eingebaut und schafft es, dem Leser diese physikalischen Möglichkeiten verständlich zu machen. Wissenschaftliches Fachvokabular ist deshalb sehr häufig, stört aber den Lesefluss nicht.
Mysteriöse Ereignisse, deren Ursachen und Wirkungen sich dem Leser nicht sofort erschließen, sowie Vorausdeutungen oder plötzliche Perspektivenwechsel erhöhen die Spannung; auch der unerklärliche Hilferuf und die immanente Todesgefahr verstärken die Leselust.
Gleichzeitig entspinnt sich eine etwas komplizierte Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten, die einerseits klischeehaft wirkt, andererseits jedoch etwas "Normales" in die ansonsten sehr abstrakte und ungewöhnliche Handlung bringt.
Insgesamt ist der über 400 Seiten lange Roman wegen der wissenschaftlichen Erläuterungen, die der Leser schon verstehen sollte, und der Science-Fiction-Handlung sehr anspruchsvoll. Die Handlung ist ohne Frage sehr außergewöhnlich und spannend und beinhaltet zudem die Botschaft für die Leser, besser auf die Natur zu achten. Für eine Bibliothek oder die private Sammlung durchaus empfehlenswert, wenn die Leser naturwissenschaftlich interessiert und bewandert sind; für eine Schullektüre fast zu kompliziert, aber auch möglich, v.a. in Klassen mit hohem Jungenanteil oder bei der Möglichkeit einer fächerübergreifenden Lektüre mit Physik.