Der Tod stirbt nie

Autor*in
Cole, Steve
ISBN
978-3-7373-4014-4
Übersetzer*in
Strohm, Leo H.
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
352
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem er aus dem renommierten Eton rausgeworfen wurde, hofft er auf einen ruhigen Neuanfang in seinem neuen Internat. Dieser ist James Bond jedoch nicht gegönnt. Denn die Entdeckung eines geheimnisvollen Films, für dessen Besitz andere bereit sind zu töten, führt ihn und seine Freunde auf eine gefährliche Reise nach Hollywood.

Beurteilungstext

Auf dem Buchdeckel ganz in schwarz mit silberner Schrift, auf dem Buchrücken ganz in Silber mit schwarzer Schrift und versehen mit den typischen Insignien des wohl berühmtesten Agenten im Dienste ihrer Majestät ist schon das Cover ein Hingucker und macht der legendären Figur James Bond alle Ehre. So wird sicher auch mancher Junge, der Lesen für eher "uncool" hält, dazu verführt das Buch in die Hand zu nehmen, um sich dann darin zu verlieren.

"Der Tod stirbt nie" - ein typischer Bond-Titel - ist Teil der 2005 von Charlie Higsons begonnenen Romanserie "Young Bond" um den anfangs 13- (hier 15-jährigen) James Bond, der in den 1930er Jahren das Eton College (ab dem hier vorgestellten Band dann Dartington Hall) besucht. Die zeitliche Verortung der Jugend von 007 geht zurück auf John Pearson 1973 erschienene Biographie "James Bond: The Authorized Biography", nach der Bond 1920 geboren wurde; auch der Rausschmiss aus Eton ist in dieser Biographie ‚verbürgt'. Zunächst erscheint die Datierung der Geschichten mutig, geht sie doch mit einem Verzicht auf die Darstellung moderner Kommunikationsmedien und einer Einschränkung der für James Bond so wichtigen technischen Spielereien einher. Doch ist gerade diese zeitliche Verfremdung ein Pluspunkt der Serie. Steve Cole gelingt es in seinem Band gut, die Atmosphäre der 30er Jahre einzufangen, gerade auch was die technischen Details betrifft, etwa in der Beschreibung von Oldtimern oder mehr noch in der Inszenierung der Zeppelinfahrt.

Sich den blasierten Einzelkämpfer James Bond, den keine Gefahr schreckt und dem die Frauenwelt zu Füßen liegt, als 15-Jährigen vorzustellen ist schwierig - und so hat "Young Bond" auch noch wenig von "Bond - James Bond", wie wir ihn insbesondere aus den Filmen kennen. Stattdessen nimmt Cole in Figurenzeichnung und Figurenkonstellation Anleihen an typischen jugendliterarischen Genres, in denen eine Jugendgruppe den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ungesetzlichkeit in der Erwachsenenwelt aufnimmt, dies im Wesentlichen durchaus geschickt. James Bond ist hier nicht Einzelkämpfer gegen Weltverschwörer, sondern der Kopf einer Jugendgruppe, die (letztlich auch mit Hilfe Erwachsener) einen Kriminalfall löst. Die Anklänge an typische "James Bond"-Szenarien - die High-Society-Party, bei der der Alkohol in Strömen fließt und bei der im Hintergrund miese Geschäfte abgewickelt werden, oder der Showdown im Kugelhagel - wirken dagegen aufgesetzt und sind zudem zu langatmig erzählt. Auch die psychologisierende Erklärung für die irren Taten des Bösewichts (eine Gestalt ganz im Stile typischer Bond-Bösewichter) wäre verzichtbar gewesen. Ebenso ist die für das Jugendbuch scheinbar unumgängliche Figur eines jugendlichen Antagonisten (hier der Sohn des Ultrabösewichts) missglückt.

"Der Tod stirbt nie" bietet Jungen (und Mädchen) im Alter der Protagonisten ein aufregendes und abwechslungsreiches Leseerlebnis mit einem spannend erzählten Kriminalfall, einigen dramatischen Szenen um Leben und Tod, der Inszenierung von Freundschaft und Rivalität sowie der Andeutung einer Liebesgeschichte, angesiedelt in der technisch interessanten Zeit der 30er Jahre. - Die aufgezeigten Schwächen und Unstimmigkeiten werden sicher eher einem erwachsenen Leser auffallen (und dann vielleicht auch stören).

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Diese Rezension wurde verfasst von WiBe.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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