Der Tod auf dem Apfelbaum

Schlagwörter

• Tod/Sterben

Teaser

Dem alten Fuchs geht eines Tages ein Zauberwiesel in die Falle. Mit Hilfe eines Zaubers gelingt es dem Fuchs, dass nicht nur alle Tiere, die ihm seine Äpfel streitig machen wollen, an seinem Apfelbaum kleben bleiben. Sondern auch der Tod, der eines Tages den alten Fuchs holen will. Die Jahre vergehen, der Fuchs wird älter, der Tod wartet. Schließlich, als die Füchsin und auch alle Freunde des Fuchses gestorben und die Enkel längst erwachsen sind, ist auch der alte Fuchs bereit für seinen Tod.

Beurteilungstext

Der Tod als ein existentielles Thema hat schon immer die Menschen bewegt und ist auch ein wiederkehrendes Motiv in vielen Märchen und Erzählungen. Dass es sich scheinbar auch für ein Kinderbuch eignet, versucht Kathrin Schärer zu beweisen, in dem sie behutsam, aber auch direkt und offen das Sterben anspricht. Der Tod bekommt in diesem Bilderbuch ein Gesicht, er erscheint in der Gestalt eines weißen, leicht transparent wirkenden Fuchses. Der Betrachter und Leser wird mit Trauer konfrontiert, etwa als die alte Füchsin nach schwerer Krankheit stirbt, aber auch mit den Folgen des Älterwerdens. Der alte Fuchs verändert seine Statur, wird grau und passiv. Seine Freunde hat er, nicht zuletzt durch seine List, alle überlebt, und auch seine Enkel haben schon längst selber Enkel und sind ihm fremd geworden. Er ist einsam, krank und schwach. Seine Knochen tun ihm weh, und er kann kaum noch den Duft der Apfelblüten wahrnehmen. In diesem Zustand ist er irgendwann bereit für den Tod. Sie umarmen sich, und „dem alten Fuchs wird ganz leicht dabei“. Mit diesen Worten und einen ganzseitigen Bild der innigen Umarmung endet das Buch.
Es wird deutlich, dass der Tod zum Leben dazu gehört und vielleicht auch irgendwann akzeptiert werden kann. Dennoch wirkt der am Baum klebende und immer präsente Tod etwas bedrohlich. Wann und wem Erwachsene dieses Buch vorlesen, sollten sie gut überlegen. Mögliche Gelegenheiten sind Todesfälle in der näheren Umgebung des Kindes oder auch wenn die Kinder selbst mit Fragen zum Jenseits kommen.