Der Tisch von Otto Hahn

Autor*in
Baukhage, Manon
ISBN
978-3-473-55119-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mein Gott, ist das spannend! Dabei dreht es sich um so trockenes Zeug wie Physik und Chemie, wie Astronomie und Medizin. Wer hätte das gedacht, dass - richtig aufbereitet - eine Lektüre entsteht, die man nicht so leicht aus der Hand legt. Und: Wunderbar als Quelle für Referate zu verwenden oder als Anhalt für eine Oberstufen-Facharbeit.

Beurteilungstext

Die Seiten haben einen Außensteg, auf dem kurze Kommentare abgedruckt sind, viele Fotos gliedern den Text, der pro Kapitel acht bis 13 Seiten umfasst und jeweils mit wenigen Lebensdaten endet.
25 Personen bzw. Ereignisse sind so auf 184 Seiten untergebracht, es folgen aber noch rund 200 "Bedeutende Wissenschaftler, Erfinder und ihre Entdeckungen" (vom Flaschenzug / Archimedes über Jeans / Levi Strauss bis zu ESA / Venussonde + Ausblick) sowie ein ausführliches Register, damit man mit diesem Sachbuch auch wirklich arbeiten kann.

Wir beginnen mit einem Menschen, der zu den Begründern der Neuzeit zählen muss. Man erfährt zwar nicht seinen richtigen Namen (Johannes Gensfleisch zur Laden genannt Gutenberg), dafür aber worin seine eigentliche Leistung besteht. Denn - und das ist das Spannende - jeder Erfinder steht in seiner Zeit - und die hat eine Vergangenheit und eine Zukunft. Für Gutenberg bestand die Vergangenheit in der Druckkunst in China und Korea und die Zukunft im Offset-Druck oder digitalen Übermittlung. Seine Leistung war also nicht die "Erfindung des Bruchdrucks", wie viele glauben. Auf Seite 10 wird erklärt, worin seine eigentliche Leistung bestand.
Wir überfliegen Isaac Newton mit dem Titel "Ein Apfel, zwei Prismen, drei Weltgesetze" und erfahren genau dies im Artikel. Endlich versteht man, was Schwerkraft ist und was Licht und welche Gesetze die Welt bewegen (bis heute, denn Einsteins Theorie (s. S. 131) ist für uns ja nur "relativ") und wer in die Fußstapfen von Newton tritt: Herschel und später Charles Babbage (der seinen Universitäts-Lehrstuhl erhält). Nie gehört? Auch Ada Gräfin Lovelace nicht? Dennoch auf einem Computer diesen Text verfasst. Unglaublich.
Wir enden beim "Code des Lebens", bei der Frage, wie aus Lichtteilchen Laserstrahlen werden und gehen den Weg von der Lupe bis zum Mikroskop, das heute Strukturen bis zu 500.000-fach vergrößern kann. Da sind wir im Nano-Bereich, also bei 0,0000001 mm

Erstens liest sich das Buch wie ein spannender Krimi. Wunderbar geschrieben und so vereinfacht, dass wir sowohl den Inhalt je verstehen, als auch die Zeit, in der eben diese Erfindung "reif" war. Nicht zufällig haben Newton und Leibniz (der übrigens nicht auftreten darf) zur fast gleichen Zeit und auch ortsunabhängig voneinander das "Infinitesimal-Problem" (Tangentenproblem an Graphen) auf je ähnliche und doch verschiede Weise gelöst.

Zweitens ist das Buch ein Hort von einer Wissensvermittlung, die zwar stark vereinfacht, aber nie simplifiziert. Lehrer kennen das Problem, wie man sehr komplexe Sachverhalte so aufbereitet, dass sie verstanden werden können, ohne die Komplexität dabei zu verraten. Hier ist der Spagat so gut gelungen, dass das Buch zum LesePeter vorgeschlagen wurde.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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