Der Sturm der schwarzen Pferde

Autor*in
Sedgwick, Marcus
ISBN
978-3-423-62261-5
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
222
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eines Tages findet der Stamm ein Mädchen, allein bei den Wölfen. Jahre später später findet sie und ihr Ziehbruder ein geheimnisvolles Kästchen, das nur sie öffnen kann. Da taucht ein Fremder auf und Tod und Verderben halten Einzug...

Beurteilungstext

Es ist ein Roman, der das Zeug zu einer spannenden Geschichte hätte: eine pseudohistorische Erzählung aus der Zeit, als die Menschen noch in Clans und Stämmen lebten; ein Wolfskind, das über Jahre fremd bleibt, auch als es die Sprache gelernt hat; ein Junge, der nach dem dramatischen Tod des Vaters seinen stamm führen soll und doch nichts als Unglück bringt; der geheimnisvolle Fremde, der Tod und Verderben mit sich führt - Elemente, die eine Erzählung spannend machen könnten und es auch über Strecken hinweg tun.
Aber man kann auch zu viel des Guten bringen, denn um die genannten Themen gruppieren sich viele weitere: die magische Kraft des Mädchens; die Eifersucht eines anderen Mädchens; der Streit der beiden mächtigsten Männer; die drohende Hungersnot - man verliert geradezu den Überblick bei so viel Dramatik. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass man weiß, wohin die Geschichte führen soll - und merkwürdigerweise erhöhte das beim Lesen keineswegs meine Spannung, sondern erzeugte nichts als leichte Verwirrung und Unzufriedenheit.
Unmut erzeugten Szenen brutaler Gewalt, die sicherlich die Hintergründe beschreiben oder einfach realistisch sein sollen, aber so viel an blutigen Details wäre nicht nötig gewesen; kaltes gefühlloses Töten, und keiner weiß so recht, wozu.
Dazu immer wieder geheimnisvolle Anspielungen auf die schwarzen Pferde und Reiter, die sich zum Schluss als die Familie des Mädchens entpuppen, das den Stamm, der sie liebevoll aufgenommen und als eigenes Kind großgezogen hatte, verrät und in den Tod schickt.
Pausenloser Perspektivenwechsel schafft weitere Verwirrung; mal ist es die Zeit vor dem Fund des Mädchens, mal nach dem Fund des Mädchens, aber vor dem Fund des Kästchens, während die Geschichte eigentlich in der Vergangenheit spielt, nachdem das Kästchen gefunden wird und der Fremde ins Dorf eindringt. Erzählt werden aber einzelne Passagen aus der Sicht des alten Mannes, der während des Hauptgeschehens der knapp 12-jährige Sohn ist.
Eine Geschichte über "Liebe, Verrat und Magie" wirbt der Verlag - das stimmt, aber von jedem ist es etwas viel und manchmal am falschen Ort.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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