Der Sturm der schwarzen Pferde

Autor*in
Sedgwick, Marcus
ISBN
978-3-423-62261-5
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Künster, Doris K.
Seitenanzahl
222
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der Stamm der Storn lebt weit im Norden in einem Dorf am Meer. Horn hat sich als Stammesführer gegen den besonneneren Olaf durchgesetzt - nicht gerade zum Vorteil des Stammes. Auf der Jagd nach Wölfen finden die Storn ein kleines Mädchen, das sie in ihren Stamm aufnehmen. Maus, wie das Kind genannt wird, hat magische Fähigkeiten....

Beurteilungstext

Die Geschichte ist zeitlich nicht genau einzugrenzen. Man könnte sie Märchen oder nordischen Sagen zuordnen und sie in der “grauen Vorzeit” ansiedeln. Die Storn sind Bauern und Fischer und ihr Stamm umfasst kaum mehr als 50-60 Personen. Bei einer winterlichen Wolfsjagd entdecken die Männer ein kleines, verwahrlostes Mädchen, das bei einem Wolfsrudel lebt. Maus, wie das Kind seiner Zierlichkeit wegen genannt wird, scheint magische Fähigkeiten zu besitzen: Sie kann Fischschwärme aufspüren und mit Raubvögeln im Geiste über Meer und Land fliegen. Bei Olaf, Freya uns Sigurd (ihrem Sohn) findet sie eine neue Heimat. Nach Jahren taucht ein seltsamer riesiger Mann auf, der ein magisches Kästchen bei sich führt, in dem Maus’ Erinnerungen ruhen. Doch Ragnald gehört zum Stamm der Schwarzen Reiter, die bald darauf das Dorf dem Erdboden gleich machen. Die Storn fliehen und werden von Maus in eine enge Schlucht geführt - direkt vor die Waffen der Schwarzen Reiter - Maus-Kara ist ihre seit langem vermisste Prinzessin. Doch den Storn gelingt der Befreiungsschlag - und Maus zieht als letzte Überlebende zu den Wölfen.
Eindrucksvoll und voll drängender Dynamik liest sich Sigurds Saga: Das einfache, entbehrungsreiche Leben mit harter Arbeit und drohenden Hungersnöten wird durch die Ankunft des fremden Kindes in seinem Selbstverständnis erschüttert. Schwelende Konflikte flammen in der Dorfgemeinschaft wieder auf, ehe die Schwarzen Reiter über das schutzlose Dorf herfallen, alles zerstören und viele Männer töten. Mit suggestiver Kraft weiß der Autor die archaischen Verhältnisse und das Verhaftetsein in Mythen und Aberglaube zu schildern. Die wichtigsten Protagonisten (vor allem der Ich-Erzähler Sigurd und Maus, das Findelkind ) werden in holzschnitthafter Prägnanz charakterisiert. Ihr Verhalten, weitgehend geprägt vom Begriff der Ehre und der Verantwortung dem Stamm gegenüber , ist zwar durch enge Vorgaben festgelegt, doch sind durch die Erzählstruktur (kurze Kapitel, verschiedene “Erzähler”) immer wieder überraschende Wendungen im Handlungsablauf möglich.
Die dichte, präzise, anschauliche Sprache (ein Lob an die Übersetzerin!) treibt die Handlung voran und erzeugt Spannung und Dynamik. “Magische “ Einbandgestaltung. Ein Buch, das man jungen Lesern/Leserinne ab ca. 12 Jahren gerne empfiehlt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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