Der standhafte Zinnsoldat
- Autor*in
- Andersen, Hans Christian
- ISBN
- 978-3-8157-7965-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Greban, Quentin
- Seitenanzahl
- 22
- Verlag
- Coppenrath
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- Münster
- Jahr
- 2007
- Preis
- 11,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein kleiner Junge bekommt zu seinem Geburtstag eine Schachtel voller Zinnsoldaten geschenkt. Für den letzten Zinnsoldaten aus dieser Produktion war leider nicht mehr genug Zinn übrig, so dass er nur auf einem Bein steht. Er verliebt sich unsterblich in eine Tänzerin aus Papier, die “das eine Bein so hoch empor [hob], dass der Zinnsoldat es nicht sehen konnte und glaubte, sie habe gerade wie er nur ein Bein”.
Beurteilungstext
Der standhafte Zinnsoldat muss viele Abenteuer überleben, bevor er endlich mit der Papiertänzerin im Tod vereint wird. Seine Reise beginnt, als er eines morgens aus dem Fenster fällt und auf der Helmspitze zwischen den Pflastersteinen stecken bleibt. Obwohl der kleine Junge sofort nach ihm sucht, kann er ihn nicht finden. Schließlich lesen ihn zwei Straßenjungen auf und setzen ihn in ein Papierschiffchen. Auf seiner Reise begegnet er einer großen Wasserratte, sein Boot versinkt im Meer und er wird von einem großen Fisch verschlungen. Doch er bleibt tapfer standhaft und denkt unentwegt an seine Papiertänzerin. Letztendlich landet er wieder dort, wo seine Reise begonnen hat und wird von dem kleinen Jungen in den Ofen geworfen. Selbst während er schmilzt, bleibt er standhaft und wird dafür belohnt: Die Tänzerin aus Papier wird durch einen Luftzug zu ihm in den Ofen gewirbelt. Von den beiden bleibt nichts anderes übrig als ein kleines Zinnherz und der Stern der Tänzerin.
Das bekannte Märchen von Hans Christian Andersen wurde von dem jungen belgischen Illustrator Quentin Grebán, der bereits viele Auszeichnungen und Preise erhalten hat, u.a. den renommierten “Prix St-Exupéry”, ausdrucksstark und gefühlvoll neu bebildert. Die großflächigen aquarellierten Zeichnungen überzeugen durch Detailgenauigkeit und unterstützen den Text kongenial. Mit märchenhafter Leichtigkeit versteht er es, die eigentlich traurige Geschichte bildlich darzustellen und die Stärke und Standhaftigkeit des Zinnsoldaten auch in scheinbar ausweglosen Situationen zu vermitteln. Das wunderschöne Schlussbild in warmen Farben zeigt die Liebenden endlich vereint und nimmt dem tragischen Ende den Schrecken.
Vielleicht ist “Der standhafte Zinnsoldat” nicht unbedingt das schönste Märchen von Hans Christian Andersen, aber Quentin Grebán hat es so zauberhaft in Szene gesetzt, dass sich ein Kauf des Klassikers lohnt - möglicherweise gerade auch deshalb, weil sich Eltern in ihre eigene Kindheit zurückversetzt fühlen.
Schade ist lediglich, dass der Coppenrath Verlag für die gelungenen Illustrationen eine relativ schlechte Papierqualität gewählt hat: Die Seiten sind im Vergleich zu anderen Bilderbüchern sehr dünn und können leicht zerknicken oder reißen, sind also nicht besonders gut für ungeduldige Kinderhände geeignet.