Der standhafte Zinnsoldat

Autor*in
Andersen, Hans Christian
ISBN
978-3-8157-7965-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Greban, Quentin
Seitenanzahl
24
Verlag
Coppenrath
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

25 Zinnsoldaten, darunter ein Einbeiniger, waren das Geburtstagsgeschenk eines kleinen Jungen, ebenso wie ein Papierschloss mit einer niedlichen, kleinen Papier-Tänzerin. Nun verliebte sich der einbeinige Soldat unsterblich in das Papiermädchen, aber bevor er sich ihr erklären konnte, trug ihn ein Windstoß durchs offene Fenster hinaus in die feindliche Welt. Er bestand viele Gefahren und fand schließlich zurück zur kleinen Tänzerin. Das Happyend jedoch ist ein melancholisch-tragisches.

Beurteilungstext

Das Märchen vom standhaften Zinnsoldaten ist eigentlich gar kein Märchen im herkömmlichen Sinn, sondern eine ganz und gar tragische Liebesgeschichte, die - untypisch für ein Märchen - kein strahlendes Happy end hat, sondern mit der Vereinigung des Paares im Tod endet. Ja, wir erfahren nicht einmal, ob die angebetete Tänzerin den Zinnsoldaten überhaupt bemerkt hatte. Die Sympathie des Lesers gehört von Anfang an dem einbeinigen Zinnsoldaten, der so tapfer die Gefahren der bösen Welt "durch-steht". Wir freuen uns, dass er so unverhofft im Bauch eines Fisches wieder im Haus des kleinen Jungen und bei seiner geliebten Tänzerin landet und wir zürnen dem kleinen Knaben, der unseren Helden so absolut grundlos in den Ofen wirft, wo er vom Liebenfeuer verzehrt und in der Vereinigung mit der Tänzerin zu einem kleinen Zinnherzen zusammenschmilzt. Dabei fragt man sich, ob diese Geschichte eigentlich für Kinder geschrieben wurde, auch wenn es sich bei den Protagonisten nur um Spielzeugfiguren handelt. Wenn man allerdings die bezaubernden Illustrationen betrachtet, dann handelt es sich sehr wohl um ein Bilderbuch für Kinder. Die 12 Doppelseiten bestehen jeweils aus einer Bildseite und einer Textseite, die ebenfalls eine große Illustration aufweist. Interessant sind die Größenverhältnisse: In der Konfrontation mit gefährlichen Mächten wird der Zinnsoldat stets klein gezeichnet, beispielsweise in der Begegnung mit der Wasserratte, in der Strömung des Kanals oder kurz bevor er von einem riesigen Fisch gefressen wird. Die Tänzerin allerdings erscheint eher kleiner als unser Held und merkwürdig schemenhaft, gerade so, als ob sie eine platonische Liebe verkörpern soll. Auffallend ist die Verwendung der Farbe Blau-Grau. Ein Symbol für die standhafte Treue des kleinen Zinnsoldaten? Ansonsten herrschen Pastellfarben vor. Unser Held jedoch trägt die typischen Farben Rot, Blau, Schwarz der Paradeuniform des 19. Jahrhunderts. Die letzte Seite aber erstrahlt in einem warmen Gelb-Orange: Zinnsoldat und Tänzerin in den Flammen vereint. Und beide schauen sich tief in die Augen.
Irgendwie anrührend. Aber vielleicht doch nur für Erwachsene.

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Diese Rezension wurde verfasst von bifi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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