Der Stärkste von allen

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Teaser

In der Mäusefamilie gibt es Aufruhr. “Was”, ereifert sich der Mäusevater, “meine Tochter will einen unscheinbaren Mäuserich heiraten? Für sie ist nur der Stärkste und Beste gut genug.” Und sogleich macht er sich auf die Suche nach einem geeigneten Bräutigam.

Beurteilungstext

Die Mäusetochter ist verliebt. Der Mäuserich aus Höhle vier soll der Auserwählte sein. Doch der aufgebrachte Mäusevater ist mit der Wahl nicht einverstanden. Selbstverständlich verdient seine Tochter nur den Stärksten und Mächtigsten von allen.
Auf der Suche nach diesem unbesiegbaren Wesen nimmt der Mäusevater jede Strapaze in Kauf. Er klettert auf die höchsten Berge, steigt hinab ins Tal, wandert über Hügel und wird doch nicht fündig. Denn alle, die er der Reihe nach befragt, halten sich zwar für stark, verweisen aber immer auf einen noch Stärkeren. Im Innenhof eines großen Turmes begegnet er schließlich dem mächtigsten Wesen von allen, denn dieses ist sogar in der Lage, den Turm zum Einstürzen zu bringen. Wie könnte es anders sein, handelt es sich dabei natürlich um eine Maus, die nach dem Motto “steter Tropfen höhlt den Stein” die Grundfesten untergräbt. Stolz kehrt der Mäusevater mit seiner Erkenntnis nach Hause zurück, wo die Mäusemutter, entspannt bei Zitronenlimonade und Fußbad sitzend, darüber keineswegs erstaunt scheint. .... und die Hochzeit wurde ein rauschendes Fest.
Heinz Janisch erzählt die Geschichte nach den Motiven eines alten griechischen Märchens und die Illustratorin Daniela Bunge entführt uns mit ihren wunderbaren Kreidezeichnungen sofort in die Atmosphäre eines sommerlich heißen Griechenlands. Kühle, schattige, erfrischende und beruhigende Blautöne kontrastieren mit den warmen Erdtönen, die sich bis in das dunkle Rot der Kirschen oder das Orangeockergelb der Sonne fortsetzen. Eine herrlich entspannende Farbharmonie. Dazu bringen teilweise “verrückte” Perspektiven große Lebendigkeit.
Die Bilder sind durchgängig doppelseitig und großflächig gestaltet, entbehren aber nicht liebevoll-neckischer Details. Dazu gehören vor allem die auf nahezu jeder Seite auftauchenden Tierpärchen, die sich in einem eindeutig verliebten Zustand befinden. Sich umarmende Bergziegen, Händchen haltende Mäuse, sich küssende Schafe und turtelnde Schmetterlinge tragen das Motiv der Liebe von Seite zu Seite. Wer sollte da noch zweifeln, dass die Liebe am Ende den Sieg davontragen wird?
Ein wunderbares Bilderbuch für alle, die den Glauben an die Liebe noch nicht verloren haben!