Der Spinatvampir

Autor*in
Pausewang, Gudrun
ISBN
978-3-7941-6010-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grolik, Markus
Seitenanzahl
152
Verlag
Gattung
Ort
Düsseldorf
Jahr
2003
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Basil Grusel ist - zum Kummer seiner Eltern - gar kein richtiger Vampir: Er liebt Spinat und ist dick und rosig. Außerdem spielt er gerne mit Menschenkindern - pfui! Dass aus ihm trotzdem etwas Tolles werden kann, liegt an netten menschen, die er kennenlernt und vor allem an seinem eigenen Willen. Der lässt ihn bis zum gefeierten Meisterkoch in Amerika aufsteigen, wo er auch eine eigene - und sehr gemischte - Familie gründet.

Beurteilungstext

Eine mehr als hübsche Gerschichte voller blitzender Einfälle und liebevoller Details! Gudrun Pausewang zeigt auch hier, dass sie nicht nur ihr Handwerk versteht, sondern ein Buch gestalten kann wie eine Zwiebel: Voller Saft und in immer neuen unterschiedlichen Schichten, die zusammen ein schmackhaftes Ganzes ergeben.
Die Erzählung selbst ist schon ein Genuss: Ein Vampirkind, das seinen Eltern wegen seiner Vorliebe für Spinat Sorgen macht, seinen Vater enttäuscht, weil es nicht die Blutfabrik übernehmen will und in der Schule nur die “Nebenfächer” Rechnen und Schreiben liebt - sehr schön! Dann lernt es bei seinem Menschen-Kindermädchen kochen (inkl. abgedrucktes Palatschinken-Rezept!) und eröffnet später in Amerika ein vegetarisches Restaurant - genial! Am Ende bekommt der “Anti-Vampir” (er spendet beim Beißen Blut!) mit einem “vampirig” aussehenden Menschenmädchen auch noch eine Schar Kinder, die gemischt sind aus Vollmenschen, Vollvampiren und “Gemischten” - köstlich! Das Ganze spielt dazu in einer noch heilen Vorkriegswelt im deutsch-tschechisch-jüdisch-vampir-bewohnten Prag, das hinreißend detailliert beschrieben wird und unter ebenso genau gezeichneten unterschiedlichsten Menschen bzw. Vampiren verschiedener auch sozialer Herkunft - ein Lehrstück!
Dass man - der Leser alleine, aber natürlich auch in der lehrerbetreuten Gruppe - eine Unzahl von wichtigen Erfahrungen an dieser Geschichte festmachen kann, kommt ganz unprätentiös daher, wirkt so subtil aber viel intensiver. Toleranz, Zivilcourage, Selbstvertrauen, Mut zum Unkonventionellen sind nur einige wenige Ansatzpunkte zur Vermittlung, es gibt zahllose weitere zu entdecken.
Nicht vergessen werden sollen die kongenialen Zeichnungen von Markus Grolik, der in unterschiedlichsten Formaten eine stimmungsvolle Atmosphäre schafft, die leicht an Chas Addams’ “Addam’s Family” oder die “Munsters” erinnert, aber immer perfekt mit Stil und Inhalt des Buches harmoniert.
Ein Buch, an dem auch erwachsene Leser ihre Freude haben dürften!

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Diese Rezension wurde verfasst von bh-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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