Der Soundtrack meines Lebens

Autor*in
Kirby, Jessi
ISBN
978-3-522-20198-8
Übersetzer*in
Spang, Elisabeth
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Thalmann, Isabel
Seitenanzahl
288
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Honors größte Angst wird wahr und ihr Bruder Finn stirbt bei einem seiner Einsätze im Irakkrieg. Sie ist verzweifelt und wütend, da Finn sich freiwillig zur Army gemeldet hatte. Doch dann erreicht sie sein Geschenk zur ihrem Schulabschluss und auch Finns ehemaliger bester Freund Rusty taucht urplötzlich auf. Unfreiwillig brechen die beiden gemeinsam zu dem Abenteuer ihres Lebens auf.

Beurteilungstext

Honor hat gerade die Schule beendet und müsste sich eigentlich zur Vorbereitungswoche im College einfinden. Doch sie hat gerade erst die Nachricht über den Tod ihres Bruders Finn erhalten, der im Irak als Soldat gefallen ist. Honor ist verzweifelt, aber auch wütend über seine Entscheidung Soldat zu werden. Plötzlich erreicht sie ein Brief, den Finn noch vor seinem Tod aus dem Irak geschrieben hat. Er enthält Karten für das letzte Konzert der gemeinsamen Lieblingssängerin Kyra Kelley und die Bitte, dass Honor ihr von Finn erzählt. Entschlossen seinen letzten Wunsch zu erfüllen, bricht das Mädchen von Texas nach Kalifornien auf. Bei ihrem Roadtrip ist sie jedoch nicht alleine, da Finns ehemals bester Freund Rusty darauf besteht sie zu begleiten. Obwohl sie früher gut befreundet waren, ist Honor wütend auf Rusty, der sie nach Finns Eintritt in die Army plötzlich ignorierte. Dementsprechend verwundert und wenig begeistert ist sie über seine Begleitung. Auf dem Weg nach Kalifornien erleben die beiden gemeinsam einige unvergessliche Momente, die sie einander langsam wieder näher bringen. Honor erfährt, als Rusty wütend auf sie ist, auch den Grund für Finns Eintritt in die Marine. Finn sah darin die einzige Möglichkeit Honors Wunsch aufs College zu gehen zu erfüllen. Trotz einer Autopanne und einer Auseinandersetzung mit der Polizei erreichen die beiden das Konzert noch rechtzeitig, um Kyra Kelley sehen zu können. Doch Honor entscheidet sich dagegen, da sie die Idee plötzlich für dumm hält und Finn dadurch auch nicht zurückkommt. Sie ist trotzdem glücklich, da sie sich durch die gemeinsamen Tage in Rusty verliebt hat und er diese Liebe erwidert. Da Rusty zurück aufs College muss, fliegt Honor allein nach Texas. Am Flughafen kommt es schließlich zum größtmöglichen Zufall. Das Mädchen steht in der Warteschlange vor Kyra Kelley und diese entdeckt ein Foto von Finn in Honors Geldbörse. Auf diese Weise kann Honor doch noch Finns letzten Wunsch erfüllen und Kyra von ihm berichten.
„Der Soundtrack meines Lebens“ ist ein Buch, dass sich mit den schwierigen Themen „Tod“ und „Verlust“ beschäftigt, da Honor mit Finn den wichtigsten Menschen und die größte Stütze in ihrem Leben verliert. Der Leser kann von Anfang an mit dem Mädchen mitfühlen, da er durch die Ich-Perspektive genaue Einblicke in ihre Verzweiflung und Trauer erhält. Gleichzeitig erlebt der Leser in den 30 längeren Kapiteln auch mit wie Honor mehr und mehr lernt mit der Trauer um ihren Bruder umzugehen. Spannend berichtet die Autorin Jessi Kirby wie Honor gemeinsam mit Rusty, den sie eigentlich nicht leiden kann, zu ihrer Reise nach Kalifornien aufbricht und damit ihr ganzes geordnetes Leben und die Trauer für eine kurze Zeit einfach hinter sich lässt. Nach und nach erfahren Honor und somit auch der Leser die Gründe für die zerstörte Freundschaft von Finn und Rusty sowie welches große Opfer Finn für seine Schwester gebracht hat.
Neben der emotionalen Seite besticht der Roman zusätzlich auch durch eine gewisse Spannung. Obwohl Honor Finns Wunsch, zu Kyra Kelleys Konzert zu fahren, merkwürdig findet, will sie ihrem Bruder den Wunsch um alles in der Welt erfüllen. Ähnlich wie dem Mädchen bleibt dem Leser unklar, ob sie und Rusty es rechtzeitig nach Kalifornien schaffen, da eine Autopanne mit Finns altem Impala die Pläne zu zerstören droht. Nachdem der Leser mehr als 200 Seiten lang mit Honor mitgefühlt hat, lässt Jessi Kirby ihn und seine Erwartungen nicht im Stich und lässt das Buch mit einem Happy End zuende gehen. Zwar haben sich Honors Gefühle durch das Treffen mit Kyra Kelley nicht verändert, aber durch ihre Reise mit Rusty ist sie stärker geworden und schafft es besser ihre Trauer zu verarbeiten.
Während sich der Roman ständig mit dem Tod und der Trauer auseinandersetzt, sind das Cover und der Titel sehr fröhlich gehalten. Auch der Klappentext lässt nicht unbedingt vermuten, dass „Der Soundtrack meines Lebens“ sich mit diesen Themen beschäftigt. Viel eher erwartet man eine reine Liebesgeschichte, die zwar vorhanden ist, aber nicht im Vordergrund steht.
Schade ist zudem, dass Honor und Rusty ihre Liebe zueinander schließlich erkennen und eingestehen, aber danach wieder getrennte Wege gehen. Der Leser erfährt nicht, ob sie sich später wiedersehen oder ob der Roadtrip zu Kyra Kelley ihr letztes gemeinsames Erlebnis bleibt.
Obwohl die Sprache des Romans leicht und gut verständlich ist, eignet sich „Der Soundtrack meines Lebens“ , aufgrund der Thematik, nur für ältere Jugendliche. Zwar gibt es keinerlei Gewalt, aber Honors und Rustys Trauer sind allgegenwärtig und verschonen auch den Leser nicht, da die Autorin sehr gefühlvoll schreibt. Zudem ist das Buch relativ lang und die Trauerbewältigung in Form des Roadtrips dürfte für zu junge Leser nicht nachvollziehbar sein. Im Großen und Ganzen hat Jessi Kirby einen emotionsgeladenen Roman geschrieben, der sich gekonnt mit den Themen „Tod“ und „Verlust“ auseinandersetzt und es zudem schafft den Leser mit den Hauptcharakteren mitfühlen zu lassen. Gleichzeitig muntert die Autorin Honor und auch den Leser dadurch auf, dass sie Rusty auftreten lässt, der dem Mädchen zeigt, welche große Liebe Finn für seine Schwester empfand. Insgesamt ist „Der Soundtrack meines Lebens“ ein sehr emotionales und lesenswertes Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ThL- unibi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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