Der Sohn des Gladiators
- Autor*in
- Terhart, Franjo
- ISBN
- 978-3-423-71224-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Fredrich, Volker
- Seitenanzahl
- 153
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Mädchen Cornelia und ihre Freunde geraten im antiken Rom in einen Kriminalfall. Während der Siegesparade für Julius Cäsar, der gerade aus Gallien wiederkehrt, beobachtet Cornelia, wie ein Junge einen seltsamen Zettel fallen lässt. Als die Freunde ihn an sich nehmen, ist dies ein Hinweis, der sie auf die Spur einer Diebesbande von Kindern bringt, die für den unheimlichen Sohn des Gladiators arbeiten. Bald zeigt sich jedoch, dass mehr dahintersteckt, als die Freunde vermutet haben...
Beurteilungstext
Das Buch hat aus meiner Sicht aufgrund mehrerer Aspekte seine sehr Gute Bewertung verdient. Zunächst einmal ist es sprachlich sehr gut und für die angestrebte Altersgruppe ansprechend geschrieben. Die Charaktere sind sympathisch, die unterschiedlichen Freunde bieten unterschiedlichen LeserInnen jeweils eine Identifikationsfigur, die zu ihnen passt/ ihnen gefällt. Allen voran das intelligente und für die Römerzeit sehr emanzipierte Mädchen Cornelia dürfte weiblichen Leserinnen sehr gefallen.
Der Autor versteht es sehr gut Wissen über das Leben im Alten Rom in eine spannende Handlung zu verpacken. Bei der Lektüre erfährt man jede Menge über das (Alltags)Leben in Rom, sowie über Römische Geschichte. Spannenderweise lernt man hier ohne, dass man sich als Leser belehrt fühlt. Darüber hinaus ist das Buch ergänzt um einen Anhang, der zusätzliche wichtige Fakten über die Römerzeit auch für jüngere Leser verständlich erläutert.
Darüber hinaus lässt das Buch den Leser nicht nur in der Rolle des passiven Konsumenten. Es ist als Mitratekrimi konzipiert, an verschiedenen Stellen muss man selber aktiv nachdenken und darf so bei der Lösung des Rätsels mitwirken. Die Rätsel sind dabei durchaus nicht trivial, an manchen Stellen gerät man ganz schön ins Grübeln. Zum Glücken stehen am Ende des Buches die Auflösungen, man verzweifelt also nicht und wer nicht mitraten mag, kann auch gleich hier nachschauen. Einige Rätsel können nur durch die Illustrationen gelöst werden, was diese auf eine intelligent und unauffällige Art in den Lesefluss integriert. Die Zeichnungen sind für meinen Geschmack ein wenig zu comichaft abstrakt, aber sicher für die angedachte Lesergruppe durchaus ansprechend.
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist die Auflösung des Plots. Hier stellt sich heraus, dass der Sohn des Gladiators kein skrupelloser Verbrecher ist, sondern ein behinderter Junge, der sich an der Stadt Rom und ihrer Gesellschaft, die er für sein Schicksal verantwortlich macht (nicht ganz zu Unrecht übrigens), rächen will. Er wird dabei nicht einer Strafe für seine Taten überführt, sondern die vier Freunde finden einen Weg ihm zu helfen.
Gesamturteil: ein sehr gelungenes Buch, das sich sicher auch für den Einsatz im Unterricht anbietet.