Der schwarze Hund

Autor*in
Pinfold, Levi
ISBN
978-3-941787-86-5
Übersetzer*in
Stuart, Nicola
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Pnfold, Levi
Seitenanzahl
24
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein schwarzer Hund vor dem Haus wächst in den Augen der Bewohner zu einem riesenhaften Monstrum heran. Vater, Mutter und Kinder steigern sich kopflos in Angst hinein, werden handlungsunfähig. Nur das Kleinste sieht sich den Hund an, geht ihm entgegen und "zähmt" ihn, bis er wieder zu Normalgröße geschrumpft ist. Die Familie nimmt ihn erleichtert auf und bewundert den Mut der Kleinen, die sagen kann: "...da war nichts, vor dem ich mich hätte fürchten müssen."

Beurteilungstext

Auf dem Cover des Bilderbuches eine sehr kleine Person in gelben Mützenmantel vor einem einsamen, hohen, unbewohnt wirkenden Haus in einem kahlen Winterwald. Nasse Schneeflocken und fahles trübes Licht lassen die Sonne im Hintergrund nur erahnen.
An solchen Tagen kann es geschehen, dass sich trübe Gedanken ausbreiten oder auch Angst. Angst, die größer wird, sich auf die ganze Familie überträgt; Angst, die ratlos und jämmerlich handlungsunfähig macht. "Was sollen wir bloß machen?" fragen Vater, Mutter, Tochter und Sohn. Nur die Kleinste bleibt unbeeindruckt. Sie geht unbefangen dem "Monstrum" entgegen, bleibt bei sich und findet Wege, ihn sich mit Sprechen, Singen, Spielen und Necken vertraut zu machen.

Genial ist das Thema "Angst und Mut" in diesem Buch gestaltet, mit wenigen Worten und vor allem mit fantastischen Bildern.
Zunächst wird die Geschichte auf Doppelseiten entwickelt, auf denen jeweils die gesamte rechte Seite den Schrecken und die Angst der einzelnen Familienmitglieder im Innern des Hauses darstellt. Auf der linken Seite steht der kurze begleitende Text, darüber gibt es drei braunweiße Dia-ähnliche Bilder, die das Geschehen aus anderer Perspektive zeigen. Und unter dem Text Briefmarken-kleine Bilder aus der Sicht der Kleinsten, der späteren Heldin.
Im mittleren Teil wird auf vier Doppelseiten der "wirklich große" Hund dargestellt - im Gegensatz zum wirklich kleinen Mädchen. Singend und neckend lockt sie ihn aufs Eis, auf den Spielplatz; er wird immer kleiner und schlüpft endlich wie sie durch die Katzenklappe ins Haus.
Der letzte Teil ist wie der erste gestaltet und zeigt die Erleichterung der Familie über den guten Ausgang. Das letzte große Bild ist das freundlichste: eine in warmen Farben gestaltete Familienidylle mit Vater, Mutter, Kindern Hund und Katzen in warmes Licht getaucht. Das letzte kleine Bild zeigt das kleine Kind und den großen Hund in enger liebevoller Umarmung. Darunter steht als letzter Text: "Ach wisst ihr, da war nichts, vor dem ich mich hätte fürchten müssen... Der schwarze Hund folgte ihr."


Wenn man weiß, dass im angelsächsischen Bereich der "Schwarze Hund" als Synonym für Depression steht, bekommt dieses Bilderbuch noch eine weitere Dimension. Im Buch sind es immerhin vier Personen, die die Angst solidarisch erfahren. Wie ist es erst, wenn man allein ist, unfähig ist, sich zu bewegen!
Das braucht es erst recht das "kleine Kind" in uns, das die verborgenen Kräfte aktiviert: das Spielen, das Singen, das Glücklichsein.
Ein Mutmachbuch, das Stimmungen aufnimmt und dabei Zuversicht und Vertrauen vermittelt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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