Der Schmerz, die Zukunft, meine Irrtümer und ich

Autor*in
Jägerfeld, Jenny
ISBN
978-3-446-24506-8
Übersetzer*in
Kicherer, Birgitta
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Hanser
Gattung
Taschenbuch
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der schmerzhafte Erkenntnisweg einer Siebzehnjährigen über die Kommunikationsdefizite der Mutter, die Gründe für die Trennung der Eltern und der Anfang eines Liebesverhältnisses, das zunächst nur aus Sex zu bestehen scheint, werden mit Schul- und Schmerzerfahrungen und viel Musik verbunden.

Beurteilungstext

Der Roman Jägerfelds (geb. 1974), für den sie mit dem renommierten August-Preis in Schweden ausgezeichnet wurde, beginnt sehr rasant und krass mit einer abgesägten Daumenspitze und viel Blut im Kunstunterricht. Wie fast immer nimmt die Ich-Erzählerin in der Klassengruppe eine besondere Position ein, auch wegen ihres ständig wechselnden Aussehens. Erst nach und nach versteht der Leser/ die Leserin, dass die Eltern getrennt leben, das Mädchen bei ihrem Vater lebt, einem Journalisten. Alle 14 Tage besucht sie ihre Mutter übers Wochenende, das jedes Mal nach einer fest eingefahrenen Routine verläuft. Bei einem Besuch ist die Mutter nicht da. Statt den Vater und/oder die Polizei zu informieren, gerät sie in die wilde Party des Nachbarsohnes und damit in den Beginn einer Liebesbeziehung, von der der Anfang nach 150 Seiten ähnlich deutlich geschildert wird wie das Absägen der Daumenspitze und die damit verbundenen Schmerzen zu Beginn des Buches. Musik ist ständiges Thema, nicht nur auf der Party, sondern auch in der Beziehung zum Vater. Genauso selbstverständlich wie sie sich die Musik des Vaters aneignet, öffnet sie auch dessen Mails und greift damit in sein Liebesleben ein. Dennoch verschweigt sie weiterhin das Verschwinden der Mutter, bis sie aus dem nicht für sie gedachten Mailverkehr erfährt, dass die Mutter in einer Klinik ist. Dort erhält die Mutter die Diagnose Asperger-Syndrom aufgrund von Defizite in der sozialen Kommunikation. Diese Erkenntnis zwingt auch die Tochter zum Überdenken ihrer Beziehung und Kommunikation mit der Mutter.
Dennoch endet das Buch überraschen positiv mit einer Annäherung der Eltern und ihrem wachsenden Verständnis für die Kommunikationsschwierigkeiten der Mutter.
Keine leichte Lektüre in der Mischung aus Jugendjargon, den Birgitta Kicherer souverän ins Deutsche übertragen hat, Musik- und Gedankenfetzen einer intelligenten, aber auch sehr eigenwilligen Siebzehnjährigen, die selber noch ausprobieren muss, ob sie von den Kommunikationsproblemen der Mutter zuviel in ihr eigenes Leben übernommen hat.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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