Der Scherbensammler
- Autor*in
- FETH, Monika
- ISBN
- 978-3-570-30339-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 382
- Verlag
- –
- Gattung
- Krimi
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- ab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mina ist die Tochter eines despotischen und charismatischen Sektenführers. Sie taucht blutdurchtränkt auf, hat aber keine Wunde. Als sich heraus stellt, dass der Vater ermordet wurde, liegt der Fall klar, erst recht, als sie neben dem ebenfalls ermordeten Gehilfen des Vaters gefunden wird. Die Polizei ermittelt, zwei Mädchen glauben nicht an Minas Schuld und verbergen sie, geraten aber dann selbst in Gefahr.
Beurteilungstext
Ein typischer Fall von einem Roman um Jugendliche, der aber kein Jugendbuch ist: Drei junge Mädchen, alle gerade volljährig, sind in diesen Fall verwickelt. Der Krimi ist spannend, differenziert geschrieben und die Autorin hat sich nicht nur eine spektakuläre psychische Erkrankung ausgesucht, die sie sehr sachkundig und schlüssig zum Thema macht, sondern auch die anderen Figuren und Handlungen des Romans sind psychologisch genau beschrieben. Manche Reaktionen sind so stimmig, dass sie schon wieder amüsant sind.
Die anfangs verworrenen Handlungsstränge sind ebenso verwirrend mit ständig wechselnden Erzählperspektiven beschrieben, so dass jüngere Leser schnell enerviert das Buch beiseite legen würden. Eine gewisse Reife sollte der Leser aufbringen, dann aber erkennt er schnell, um welch einen spannenden Roman es sich hier handelt.
Neben der Krankheit Minas geht es auch um die Sekte des Vaters und die Zwänge, die sie ihren Mitgliedern auferlegt. Ob die psychischen Wracks durch die Sekte erzeugt wurden oder ob sie deswegen zur Sekte gerieten, bleibt offen, das bleibt sich letztlich auch gleich, denn der Verursacher des ganzen Desasters ist ihr erstes Opfer. Andere Opfer bleiben übrig, deren Leben ist zerstört. Zum Glück hat die Autorin es vermieden, genauer auf die Religion der Sekte einzugehen, das würde den Leser nur abstoßen, die notwendigen Informationen gibt sie, den Rest kennt man aus der einschlägigen Literatur oder den gelegentlich offen gelegten Praktiken der diversen Sekten der Welt.