Der Schatten im Norden

Schlagwörter

• Abenteuer
• Emanzipation
• Historisches

Teaser

London 1878: Die Anlageberaterin Sally Lockhart kommt dem betrügerischen Unternehmer Bellmann auf die Schliche, der nicht nur seine Anteilsnehmer um ihr Geld bringt, sondern auch über Leichen geht, um eine neue Waffe von nie dagewesener Effizienz zu bauen.

Beurteilungstext

Sally Lockhart ist eine taffe, sympathische Heldin, die in völligem Gegensatz zum Zeitgeist nicht nur ihr eigenes kleines Unternehmen aufgebaut hat, sondern auch mit Männern befreundet ist, als Detektivin ermittelt und sich von niemandem einschüchtern lässt. Philip Pullman entwirft viele interessante und dennoch authentische Charaktere und fügt sie geschickt in eine spannende Rahmenhandlung ein. Dabei inszeniert er abwechslungsreiche und packende Szenen. Auch Gewalt spielt ein Rolle, angefangen von Prügeleien mit Schlagringen bis zum Mord. Liebesgeflüster und ein tragischer Schicksalsschlag runden die Geschichte ab.
Sehr interessant ist, wie schön der Autor trotz einer frei erfundenen Rahmenhandlung den Alltag seiner historischen Protagonisten lebendig werden lässt. Sally recherchiert in ihrem privaten Zeitungsausschnittarchiv oder in der öffentlichen Bibliothek, zur Unterhaltung geht man ins Varieté, arme Leute mieten sich Zimmer in den heruntergekommenen Pensionen versoffener und schnüffelnder Betreiberinnen, und wenn man mit jemandem sprechen möchte, dann muss man eben zu ihm hinfahren, auch wenn das mehrere Stunden Zugfahrt bedeutet.
“Der Schatten im Norden” ist ein packender Kriminalroman vor historischer Kulisse.