Der Sandengel

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht
• Rassismus

Teaser

Rut lebt mit ihren drei Schwestern und der Mutter in Südafrika. Sie wohnen in einer Straße, in der zwar nur Weiße wohnen, aber diese sind alle sehr arm, was für weiße Menschen in Südafrika ehr ungewöhnlich ist. Trotzdem heben sie sich deutlich von den schwarzen Südafrikanern ab. Dies müssen außerhalb der Stadt wohnen und dürfen die Häuser der Weißen nur betretnem wenn sie Dienstboten sind.

Beurteilungstext

Die Autorin, die ihre Kindheit in Südafrika verbracht hat, schildert in diesem Buch das Leben in einer armen Siedlung, die von weißen Menschen bewohnt wird. Im Mittelpunkt der biografisch gefärbten Erzählung steht Rut. Sie schildert aus kindlich naiver Sicht das Leben in diesem Land der Gegensätze. Rut hat eine blühende Phantasie. Sie erfindet Geschichten und initiiert Rollenspiele mit ihren Schwestern, in denen sie das Erlebte verarbeitet. Der wissende Leser weiß, um den Fortgang der Apartheid, so dass aus seiner Perspektive eine Mischung aus Traurigkeit und Zuversicht entsteht.
Die Geschichte spielt Anfang der achtziger Jahre, als die Apartheid auf dem Höhepunkt ist. Nelson Mandela befindet sich noch im Gefängnis und die Kluft zwischen Weißen und Schwarzen scheint unüberwindbar.
Alva, die Mutter die vier Mädchen ist in Österreich aufgewachsen und bemüht sich sehr, ihren Töchtern ein anders Menschenbild zu vermitteln. Doch in einem Land, das Rassismus als Normalität deklariert, werden auch ihr die Grenzen gesetzt.
Für den Unterricht lassen sich einzelne Kapitel dieser Erzählung gut einsetzen, denn jedes kann für sich allein stehen und bedarf nur weniger Worte, um die den Gesamtzusammenhang einzuführen.