Der Russländer
- Autor*in
- Holub, Josef
- ISBN
- 978-3-7891-3711-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 191
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
1811. Der Knecht Adam, gerade 16 Jahre alt geworden, wird von seinen Bauern als sein Sohn ausgegeben und in die württembergische Armee gesteckt, die mit Napoleon nach Moskau ziehen soll. Mit Glück wird er Diener eines gleichaltrigen Offiziers, rettet ihm das Leben, erlebt die Schrecken des Russlandfeldzuges und kehrt als einer der 300 überlebenden Soldaten, als “Russländer”, seiner Armee heim.
Beurteilungstext
Napoleons Feldzug einmal aus der Sicht eines armen Schluckers nachzuerleben bietet dieses Buch die Möglichkeit für den jungen geschichtsinteressierten Leser.
Holub gelingt es in seiner Geschichte sehr gut, die Ereignisse er Zeit aus dieser Sicht heraus zu schildern. Er vermag die einfachen Gedanken und Gefühle des jungen Adam, der zu Beginn gar nichts recht versteht, gut nachvollziehbar wiederzugeben, was sich auch im Satzbau widerspiegelt: Sind die Sätze und Gedankengefüge zunächst recht einfach, werden sie mit dem wachsenden Horizont Adams umfangreicher. Zudem bietet der Autor sehr gute, detailreiche Schilderungen des Lebens der damaligen Zeit, vor allem aber des Lebens in einer Armee. Praktisch spürbar ud damit auch nachvollziehbar werden die Qualen des Marsches, schonungslos und realistisch sind die Schrecken des Krieges, die Auflösung der inneren Ordnung im Heer beschrieben.
Auf diese Weise vemag es Holub, nicht nur Geschichte aus einer anderen Perspektive nacherlebbar zu machen, sondern auch Wissen zu vermitteln, wie es in Geschichtsbüchern nicht vermittelt wird. Zudem wird durch die andere Sehweise auch ein glorifiziertes Ereignis der Geschichtsdarstellung relativiert und ins rechte Licht gerückt.
Hier bietet sich die Gelegenheit, im Geschichtsunterricht einzelne Passagen vorzuführen und zu einer weiteren Lektüre zu animieren.
Dieses sehr gute Buch kann aus den oben angeführten Gründen nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen empfohlen werden. Auch kann - in beschränktem Umfang - an einen Einsatz im Geschichtsunterricht gedacht werden.