Der Ritter der nicht kämpfen wollte

Autor*in
Docherty, Helen
ISBN
978-3-7707-5736-7
Übersetzer*in
Haentjes-Holländer, Dorothee
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Docherty, Thomas
Seitenanzahl
Verlag
Ellermann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ritter Leo liebt das Lesen und seine Bücher. Leider finden seine Eltern, dass ein richtiger Ritter kämpfen muss. Sie schicken den sanften Leo aus, um einen Drachen zu besiegen.

Beurteilungstext

Ritter Leo ist ruhig und sanft. Mit allen Tieren schließt er schnell Freundschaft, sogar mit kleinen Raupen oder Fliegen. Am liebsten verkriecht er sich in einem seiner unzähligen Bücher. Leider sind seine Eltern der Meinung, dass ein richtiger Ritter kämpfen muss. Mit Schwert und Schild bewaffnet schicken sie ihn in die Welt, um einen Drachen zu zähmen. Schon bald begegnet er einem wilden Greif. Statt mit ihm zu kämpfen, liest Leo eine Geschichte vor, in welcher der Greif die Hauptrolle spielt. Freundschaftlich trennen sich ihre Wege. Doch die nächste Gefahr lauert schon in Form eines gefräßigen Trolls unter einer Brücke. Auch hier gelingt es Leo die Aufmerksamkeit des Ungetüms auf ein Buch zu lenken. Natürlich muss er die Geschichte ein wenig verändern, aber das bemerkt der Troll gar nicht. Schließlich kommt Ritter Leo in eine kleine Stadt. In dieser hat ein schrecklicher Drache gewütet und die Bewohner verstecken sich ängstlich in ihren Häusern. Bevor der Drache seine Geschichte vorgelesen bekommt, muss er erst einmal das angerichtete Chaos wieder aufräumen. Seit diesem Tag ist Ritter Leo als Held bekannt und er kann endlich in Ruhe zu Hause lesen.
Und die Moral von der Geschicht´: Unterschätze die Macht der Bücher nicht.
Der Text ist in witzigen, kurzen, einfachen Paarreimen verfasst. Dadurch ist er sehr eingängig und lässt sich schnell merken. Mein kleiner Neffe konnte bereits nach dem dritten Vorlesen einige Passagen mitsprechen. Er liebt dieses Buch mit der mutigen Lesemaus und den nicht so gefährlichen Fabelwesen. Erweitert wird der Text durch die einzigartigen, liebevollen Illustrationen von Thomas Docherty. Er hat in seinen Zeichnungen die sympathische kleine Maus zum Leben erweckt. Es gibt doppelseitige sowie einseitig vollflächige Bilder und unter bzw. neben dem Text eingefügte Einzelszenen. Alle Zeichnungen erstrahlen durch die gezielte Verwendung von reinen und gebrochenen Farben. Zahlreiche Schraffuren und Modulationen durchsetzten die Bildfläche und verwandeln die Illustration zu einer großartigen Bühne für die winzige kleine Maus. Die Tiere sind nach dem Kindchenschema mit großen runden Augen verniedlicht aber auf keinen Fall kitschig dargestellt. Es ist eher so, dass sie dem Betrachter Seite für Seite ein lächeln auf die Lippen zaubern. Besonders schön ist das letzte Bild. Es zeigt Ritter Leo und die gefährlichen Fabelwesen einträchtig beim Lesen im Schein leuchtender Lampions.
Ich finde das Buch einfach wundervoll. Ein Kampf muss nicht mit Waffen, sondern kann auch mit Worten ausgetragen und gewonnen werden. Daher haben wir das Buch als Grundlage genommen, um in der ersten Klasse über Gewalt zu sprechen. Als Einleitung in die Thematik der Gewaltprävention eignet es sich perfekt. Wir haben sofort eine ergiebige Gesprächsbasis gefunden.
Das Buch ist fast quadratisch mit Hardcover. Für die Seiten wurde ein etwas stärkeres Papier verwendet. Vorschulkinder können selbständig blättern und die Geschichte für sich erschließen. Durch den einfachen Satzbau sowie die große Schrift eignet es sich für Leseanfänger in der ersten Klasse. Auf dem bunten Cover sieht Ritter Leo mit einem Stapel Bücher über die Nase des gefährlichen Drachen balancieren.
Die Geschichte ist niedlich und kann wegen der großen überschaubaren Illustrationen auch mit einer Kindergruppe gelesen werden. Es ist als Geschenk, für zu Hause oder die Kindertageseinrichtung sehr zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 28.09.2016

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