Der Neunfarbige Hirsch

Schlagwörter

• Abenteuer
• Kulturen
• Tiere

Teaser

Der neunfarbige Hirsch lebt im Wald. Als eines Tages ein Mann im Fluss zu ertrinken scheint, stürzt sich der Hirsch in die Fluten und rettet den Mann. Dafür verspricht dieser niemandem das Versteck des Hirsches zu verraten. Doch dieses Versprechen scheint dem Mann wenig zu bedeuten, denn als der Kaiser eine Belohnung demjenigen verspricht, der den Aufenthaltsort des Hirsches kennt, zögert der Mann nicht lang und verrät den Hirsch.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch von Yaxin Yang greift eine chinesische Legende auf. Sie erzählt von der Schwachheit eines Menschen, der sich nicht an sein Versprechen hält und der Stärke eines Menschen, der das Unrecht erkennt und verhindert. Der Kaiser ist es selbst, der sich zunächst von seiner Geliebten zur Jagd des neunfarbigen Hirsches überreden lässt und im Anblick des Hirsches doch zu der Erkenntnis kommt, dass dieses Tier etwas göttliches hat und nicht getötet werden darf. Somit sieht man zwei Menschen, die sich einmal falsch und einmal richtig entscheiden. Die märchenhafte Geschichte gibt durch die unterschiedlichen Herangehensweisen der Figuren zahlreiche Anstöße zum Nachdenken und zum Diskutieren.
Illustriert ist das Buch mit Aquarellen, die mit Federstrichen konturiert sind. Die Bilder greifen die Traditionen der chinesischen Kalligraphie auf, abstrahieren und karikieren diese in gleicher Weise. Somit entstehen spannungsreiche Illustrationen, die ein Stück chinesischer Kultur zeigen und doch auf veränderte Weise darstellen. Die in die Bilder integrierten chinesischen Schriftzeichen, die am Ende des Buches erklärt sind, verstärken diesen Eindruck.
Insgesamt zeigt das Buch vor allem in den Bildern die gelungene Umsetzung der Legende, die Alt und Jung in ihren Bann ziehen wird.