Der Nebelmann

Autor*in
Ungerer, Tomi
ISBN
978-3-257-01134-0
Übersetzer*in
Cramer-Klett, Anna
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Ungerer, Tomi
Seitenanzahl
44
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Klima Irlands ist feucht, oft hüllt Nebel die Küste ein. Eine dort wohnende Fischersfamilie ist arm, doch sie haben alles, was sie zum Leben brauchen. Als Finn und seine jüngere Schwester Cara ein eigenes kleines Boot bekommen, warnt ihr Vater sie vor der Nebelinsel, die sich wie ein schwarzer Zahn aus dem Meer emporreckt. Die Kinder jedoch erforschen die Insel und entdecken, wer für den Nebel verantwortlich ist - und sie fühlen sich von dem freundlichen Nebelmann beschützt.

Beurteilungstext

Tomi Ungerer liebt unerschrockene Kinder. So wie die kleine ‘Tiffany’, die “sich freute, als plötzlich drei Räuber vor ihr standen”, oder wie ‘Zeralda’, die genau weiß, wie man mit einem Riesen umzugehen hat.
Nun haben diese und andere Ungerer-Buchkinder noch nach 40 Jahren weitere Gesellschaft bekommen und eine neue Lesergeneration kann Cara und Finn in die Arme schließen. Sowohl vom Text als auch von den Bildern her weiß man sofort, wenn man seine früheren Bilderbücher kennt und schätzt, dass auch die Geschichte vom Nebelmann nur ‘typisch Ungerer’ sein kann.
Ungerers Geschöpfe sind nicht leichtsinnig oder gar dumm, aber sie sind in positivem Sinne neugierig und besitzen ein unzerstörbares Urvertrauen, das sie so liebenswert macht. Die Erwachsenen machen sich Sorgen um ihre Kinder, sie warnen sie, indem sie ihre Erfahrungen weitergeben; doch die Kleinen folgen ihren Gefühlen, sie spüren genau, ob es jemand böse mit ihnen meint oder nicht. Auch ist es ihnen egal, ob die Großen ihnen ihre Geschichten glauben, so wie ‘Allumette’ keine Erklärung für das Geschenke-Gewitter brauchte. Die Küstenbewohner haben sich ihre eigene Erklärung für die Nebelinsel als einem verwünschten, bösen Ort zurechtgelegt. Doch genau wie bei ‘Allumette’ sind auch im Buch vom ‘Nebelmann’ die Elemente den Kindern letztlich wohlgesonnen und helfen ihnen heil nach Hause zu gelangen.
Die Bilder sind diesmal großformatig - jeweils eine oder sogar eine Doppelseite- mit nur drei kleineren Szenen und, dem Thema entsprechend, weitgehend in Grautönen ausgeführt. Doch es gibt wie immer viele Details zu entdecken. Manchmal scheint der Betrachter den handelnden Personen im Wissen um eine vermeintliche Gefahr voraus zu sein - die Felsen haben Augen - ; das ist ein angenehmer Grusel, denn für alles gibt es durchaus reale Erklärungen. Doch zum Schluss der Geschichte teilt der Leser ein Geheimnis mit den kichernden Kindern Finn und Cara.
Kinder haben im Allgemeinen eine andere, instinktsichere Vorliebe für bestimmte Geschichten als die meisten Erwachsenen und werden sich wie diejenigen, die bereits mit Ungerers Bilderbüchern aufgewachsen sind, über diese neue Erzählung bestimmt freuen, die er seiner Zweitheimat Irland gewidmet hat.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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