Der Mann, der noch den Klapperstorch glaubte

Autor*in
ISBN
978-3-356-01225-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bohn, Maja
Seitenanzahl
32
Verlag
Hinstorff
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Rostock
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Schon gibt es eine Überlegenheit. Selbst ich weiß, dass die Kinder ganz gewiss nicht vom Klapperstorch kommen. Wie kann ein erwachsener Mann nur so dumm sein! Damit habe ich aber zugleich die Chance, die Erfahrungen dieses Mannes mitmachen zu können, ohne zeigen zu müssen, dass ich mich SO genau auch nicht auskenne, auskannte. Ein schönes, altmodisches Buch mit gehörigem Beitrag zum Thema "Aufklärung".

Beurteilungstext

Die Figuren agieren zum Teil ohne Hintergrund. Frauen werden so dargestellt, wie es sich wohl nur weibliche Illustratoren trauen (sehr schlappe Hängebrust oder vollbusig mit riesigem Körperumfang dazu). Während der Mann "in den besten Jahren" keine Ahnung hat, woher die Kinder kommen, turnen Junge und Mädchen Riesenfelgen an der Teppich-Klopfstange. So also ist die Welt heute. Die Kletterpflanze strebt unaufhörlich nach oben, wo der Mann freundlich lächelt, aber ziemlich dumm ist dahinter. Zunächst scheut er sich nicht einmal, Mütter und Väter, aber auch Kinder zu fragen, woher sie denn kämen. Na, solch eine Blöße gibt man sich nur, wenn man wirklich sehr einfältig ist.
So ist der Mann immer noch, selbst nachdem seine Nachbarin ihm "handfest" zeigte, wie Kinder entstehen. Er weiß am Ende immer noch nicht wirklich wie es geschah. Ich ahne es ja mehr als er, aus welcher Begebenheit dies Kind entstand! Dennoch mag ich es sehr, wie die Mutter das kleine Ebenbild des Vaters eben diesem entgegenstreckt, während ihm eine Freudenträne aus dem Auge und unter der Brille hervorquillt.
Dass alles ein glückliches Ende nimmt, wird im letzten Bild dargestellt: Ein Vorhang, neben dem übereinander noch einmal quasi als Schauspieler der Mann, das Kind und die Mutter herausschauen. Dann kommt der Nachspann und dann noch eine Kuckucksuhr und oben rechts, gerade noch erkennbar, die Füße eines Vogels. Storch für diese Geschichte? Kuckuck für eine folgende?
Eine schöne Idee des Hinstorff-Verlags: Wann immer möglich darf das / ein Kind des Illustrators / der Illustratorin die beiden Macher - und sich selbst auch - neben der kurzen Vita zeichnen.

Was? Überflüssig? Bestimmt nicht. Es gibt ganz bestimmt mehr Menschen, die sich nicht genau auskennen, als man gemeinhin glauben mag, heutzutage. Übertrieben? Ja, ein bisschen, aber das muss man, um etwas deutlich machen zu können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010