Der magische Garten
- Autor*in
- Kurilla, Renée
- ISBN
- 978-3-551-69091-3
- Übersetzer*in
- de Lon, Nora
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Kurilla, Renée
- Seitenanzahl
- 80
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Erstlesebuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 9,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein bilddominiertes Erstlesebuch, das von einem (magischen?) Ausflug in die Wichtelwelt erzählt.
Beurteilungstext
Lange Zeit waren Bilder in Erstlesebüchern nur Nebenwerk, inzwischen werden Bilderzählungen in diesem Genre immer bedeutsamer. Das vorliegende Buch erzählt in Panels und einigen bilderbuchähnlichen Doppelseiten eine eher einfache Geschichte: Tess und Anna wollen etwas für die Rettung der Bienen tun und säen ein wenig Wildblumenwiese. Dann warten sie darauf, dass die Blumen wachsen. Das dauert natürlich, es wird langweilig und sie schlafen ein. Da kommt das Wichtelmädchen Mai und lässt eine Blume wachsen – und Anna und Tess schrumpfen auf Wichtelgröße. Nun geht es zu dritt durch eine Riesenblumenwelt, die wirkmächtig in den Bildern in Szene gesetzt wird. Sie schaukeln und freuen sich an der Natur. Doch Tess wird ängstlicher und will nach Hause. Als sie an der Wichtelhöhle ankommen, will Tess nicht mit hineinkommen. Wir folgen Anna und Mai und lernen so die unterirdische Wichtelwelt kennen. Irgendwann wird es Anna aber doch unheimlich und sie sucht einen Weg heraus. Ganz alleine in der Natur ist es etwas unheimlich. Und als eine Riesenkatze sie sanft anstößt, wird Anna wieder groß, sie wacht sozusagen auf. Tess hat inzwischen die Saatanleitung gelesen: Es dauert zwei Wochen, bis sie aufgeht – und doch ist da eine Blume schon gewachsen.
Offen bleibt, ob Anna von der Wichtelwelt nur geträumt hat oder ob es tatsächlich ein Übergang in eine fantastische Welt war. Beides wird inszeniert: Einerseits durch den Schlaf (Traum), andererseits durch die so schnell gewachsene Blume (Fantastik).
Ohne die eindrucksvollen Bilder und die Panelerzählungen wäre die Geschichte recht langweilig. Doch in den Panels schreitet die Handlung schnell voran, die Bilder laden zum Entdecken ein, oft sind sie pluriszenisch angelegt, einige doppelseitige Bilder ähneln Wimmelbildern. So wird auf einer Doppelseite die unterirdische Wichtelwelt als Erdschnitt dargestellt: Wir sehen in zahlreiche Gänge, Höhlen, eingerichtete Räume und stellen fest: Es leben nicht nur Wichtel, sondern auch zahlreiche Tiere hier.
Zu erlesen sind nur Aussagen in wörtlicher Rede. Dadurch sind die Sätze und die Lesehappen kurz, genutzt wird ein einfacher Wortschatz. Es entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen Text und Bild eine komplexe Erzählwelt; um sie zu erlesen, müssen die lesetechnischen Fähigkeiten noch nicht besonders weit ausgebildet sein. Allerdings braucht es auch im Leselernprozess Übung und Erfahrung, um das gemeinsame Erzählen von Bild und Text in Comics zu erfassen.