Der magische Garten

Autor*in
Kurilla, Renée
ISBN
978-3-551-69091-3
Übersetzer*in
De Lon, Nora
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Kurilla, Renée
Seitenanzahl
80
Verlag
Carlsen
Gattung
Comic / Graphic NovelErstlesebuchFantastik
Ort
Hamburg
Reihe
Einfach Lesen Lernen
Jahr
2024
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
9,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine spannende Geschichte, die mit einer unerwartet spitzfindigen Figurenkonstellation aufwartet und auch aufgrund ihrer Farbenpracht Lust aufs Lesen machen kann.

Beurteilungstext

Der Erstlesecomic „Der magische Garten“ von Renée Kurilla, ausgezeichnet mit dem „Best Kids‘ Early Readers 2022“, handelt von einem Tag, den die beiden Freundinnen Anna und Tess im Wald verbringen. Dort pflanzen sie bienenfreundliche Blumen, weil Anna von ihrer Mutter gesagt bekommen hat, dass alle Bienen in Gefahr seien. Den Bienen fehle die Nahrung. Anna möchte die Bienen retten und überredet Tess, dabei zu helfen, die Samen zu säen, auch wenn Tess Angst vor Bienen hat und diese auch Anna gegenüber zum Ausdruck bringt. Anna tritt jedoch sehr dominant auf und drängt Tess fast schon, bei der Aktion zu helfen. Nach getaner Arbeit schlafen die beiden im Wald ein und es vollzieht sich eine fantastische Zwischenhandlung: Anna und Tess schrumpfen und nachdem sie wieder aufgewacht sind, erleben die beiden die Welt – nach anfänglichem Unbehagen von Tess – aus einem völlig neuem Blickwinkel. Sie hören kleinste Tiere an sich vorbeisurren, beobachten voller Staunen die Vielfalt der Pflanzenwelt und treffen sogar auf ein Wichtelmädchen namens Mai. Mai kann Anna sofort für sich gewinnen und zeigt ihr letztlich ihre Wichtelhöhle – Tess setzt sich der stürmischen Art ihrer Freundin dieses Mal erfolgreich zur Wehr und bleibt lieber draußen. Als in der Wichtelhöhle Anna von allen anderen Wichteln komisch beäugt wird, bekommt auch sie es mit der Angst zu tun. Sie flüchtet nach draußen und wacht dort – wieder in normaler Größe – neben Tess auf. War alles nur ein Traum? Die Erzählung lässt diese Frage unbeantwortet, weist aber darauf hin, dass das Wichtelmädchen wirklich existiert. Aufgeschreckt durch diese Erfahrung gelingt es Anna nun besser, auf Tess‘ Empfindungen einzugehen.

Der Erstlesecomic erzählt für ein Erstlesebuch durchaus komplex. Dies liegt aber weniger am Sprachstil als an der mehrschichtigen Handlungsstruktur, die letztlich unaufgelöst bleibt. Dieses Irritationspotenzial weiß in literar-ästhetischer Hinsicht durchaus zu gefallen, da es Lesende dazu herausfordert, über das Gelesene ins Gespräch zu kommen. Auch die bildliche Ebene des Comics überzeugt. Enge und weite Bildfolgen wechseln sich ab, die Figuren sind sehr charakterstark gezeichnet und vor allen Dingen die perfekt aufeinander abgestimmten Farbverläufe beeindrucken, da diese die Natur regelrecht zum bestaunenden Leuchten bringen. Empfohlen wird der Erstlesecomic ab der 1. Klasse, der Übergang zu Klasse 2 erscheint jedoch realistischer.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Sascha Wittmer; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 10.09.2024