Der Mädchenmaler

Autor*in
FETH, Monika
ISBN
978-3-570-30193-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Images, Getty
Seitenanzahl
384
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die sexuelle Liebe zwischen Ruben und seiner 5 Jahre jüngeren Schwester Ilka zieht eine Fülle von schwerwiegenden Konflikten nach sich. Als die Kinder bei ihrem Liebesspiel von den Eltern entdeckt werden, schlägt der Vater hemmungslos auf Ruben ein. Wütend verlassen die Eltern das Haus und werden Opfer eines Verkehrsunfalls, bei dem der Vater stirbt, die Mutter in eine Art Wachkoma fällt und in einem Heim dahinvegetiert. Die Kinder kommen mit der Schuld nicht zurecht.

Beurteilungstext

Während Ilka ihre Beziehung zu ihrem Bruder als Ursache für den schrecklichen Unfall versteht, vergräbt Ruben, ein brutaler Egoist, seine ans Perverse grenzende Zuneigung zu seiner außerordentlich hübschen Schwester in die Malerei. Immer und immer wieder malt er Mädchen, die alle Züge von Ilka tragen. Um seine Schwester für immer an sich zu binden, richtet er ein einsam gelegenes Haus schall- und ausbruchsicher, jedoch ganz im Stil des Elternhauses ein. In eine Kellerwohnung, die vorbildlich eingerichtet, aber durch Stahltüren gesichert ist, entführt er Ilka, die inzwischen 17 Jahre alt und in Mike verliebt ist. Mike, der mit Merle und Jette in einer Wohngemeinschaft lebt, vermisst sofort seine Freundin. Die drei jungen Leute gehen sehr zum Unwillen des Kriminalkommissars selbständig auf die Suche des Entführers. Das wird vor allem dadurch erschwert, weil der Kontakt zwischen Ruben und Ilka seit Jahren abgebrochen war. Ilka ihrerseits hat ihre belastende Vergangenheit total in sich verschlossen. Selbst die Therapeutin, bei der sie sich Rat holen wollte, erfuhr nichts von dem Geheimnis.
Ruben, der gehofft hat, die Beziehung zu seiner Schwester in der alten Weise wieder aufnehmen zu können, sieht sich plötzlich mit unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert. Er glaubt aber, das Mädchen durch Hungern, Einsperren und Alleinlassen gefügig machen zu können. In ihrer Ausweglosigkeit entschließt Ilka sich letztlich für ein scheinbares Eingehen auf die Zuneigung ihres Bruder. Sie hofft, auf diese Weise eine Chance für eine eventuelle Flucht zu erhalten. Die Recherchen der Jugendlichen und des Kommissars führen schließlich zur Befreiung von Ilka und zur Verhaftung von Ruben.
Sehr hervorzuheben ist die außerordentlich einfühlsame und präzis die Situation beschreibende Sprache der Verfasserin. Das führt zwar zu teilweise langatmigen Darstellungen, die aber durchaus die ständig anwachsende Spannung der Schilderung begünstigen. Man kann das Buch, wenn man es einmal zu lesen begonnen hat, kaum aus der Hand legen.

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Diese Rezension wurde verfasst von frisch.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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