Der Löwe und der Vogel

Schlagwörter

• Freundschaft
• Tiere

Teaser

Der Löwe findet im Herbst im Garten einen Vogel, der nicht mehr fliegen kann, und nimmt ihn auf. Er pflegt ihn, wärmt ihn, füttert ihn, und gemeinsam erleben sie einen schönen, gemütlichen Winter mit Schnee und Schlittenfahren, Kaminfeuer und Eisfischen. Doch im Frühling, als die anderen Vögel aus dem Süden zurückkommen, gesellt der Vogel sich zu ihnen. Erst im Herbst kommt er wieder zum Löwen zurück.

Beurteilungstext

Eine poetische Geschichte über Freundschaft und Treue, über Loslassen-können und Hoffnung. Der Löwe weiß, dass der Vogel sich im Frühjahr wieder zu den anderen Vögeln gesellen wird („Ja, ich weiß“ sagt er), doch er weiß nicht, ob der Vogel im Herbst mit den anderen in den Süden fliegen oder zu ihm zurückkehren wird. Er hofft es: „Und du?“ fragt er in den matt-blauen Herbsthimmel hinein. Und da, auf einer Doppelseite auf sehr viel weißem Hintergrund, eine Note – der Vogel sitzt im Baum, und der Löwe ist glücklich.

Zarte Zeichnungen, vermutlich Aquarellstifte, erzählen den größten Teil der Geschichte. Auf vielen der Doppelseiten ist kein Text, auf manchen ein Satz zu lesen. Kursiv ist erlebte Rede des Löwen gesetzt, aus dessen Perspektive erzählt wird. Die Bilder zeigen, was geschieht und wie die Zeit vergeht, der Text setzt nur kleine Betonungen in diesen Fluss des Geschehens.

Schade, dass der Verlag sich nicht entscheiden konnte, auch im Buchtitel die Artikel wegzulassen, so wie es auf der ersten Seite zu lesen ist: „Löwe arbeitete im Garten.“ Dies ist die einzige Stelle, an der eines der Tiere benannt wird, und der Löwe kommt uns so näher – es ist keine lehrreiche Fabel, sondern eine Geschichte über eine konkrete Freundschaft zwischen zwei Individuen. Ein Titel „Löwe und Vogel“ hätte das noch unterstrichen.

Dies ist das dritte auf Deutsch erschienene Buch der kanadischen Illustratorin und Autorin.