Der Lindwurm und der Schmetterling
- Autor*in
- Ende, Michael
- ISBN
- 978-3-522-45959-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Fuchs, FlorianFuchs, Laura
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2021
- Preis
- 15,50 €
- Bewertung
Teaser
Das Bilderbuch mit einer Verserzählung von Michael Ende nutzt ein Sprachspiel, das gut zu verstehen und durch die Illustrationen anschaulich in Szene gesetzt wird. Der Lindwurm, der sich als großer und gefährlicher Drache fühlt, möchte auf keinen Fall als "lind" bezeichnet werden, der Kohlweißling ist wütend über seine Bezeichnung als Schmetterling, denn er "schmettert" natürlich nicht, sondern ist sanft und zart. Erst durch den gegenseitigen Silbentausch in ihren Namen sind beide zufrieden.
Beurteilungstext
Der Drache möchte auf gar keinen Fall als Lindwurm bezeichnet werden. Er ist nicht „lind“, er spuckt Feuer, ist zornig und böse. Als eines Tages ein Forscher kommt und den Drachen ausmessen will für ein Fachbuch frisst ihn der Drache sofort auf und bereut es kein bißchen. Allerdings ist das Buch unverdaulich und Professor und Buch werden wieder ausgespuckt. Die Lektüre des Buches macht den Drachen noch wütender, ein Lindwurm will er nie und nimmer sein!
Nicht nur der Drache hat Kummer, auch der Kohlweißling hadert mit seiner Bezeichnung Schmetterling, er ist zart und sanft und schmettert niemals. Zum Glück weiß die Schlange Rat. Wenn beide die Hälfte ihres Namens tauschen, könnten beide glücklich werden. Der Schmetterling macht sich auf den Weg zum Drachenturm und schlägt dem jammernden, krankgewordenen Drachen den Tausch vor. Der Tausch wird mit Papier und Tinte perfekt gemacht und Arm in Arm verlassen der LINDLING und der SCMETTERWURM zufrieden den Turm.
Michael Endes kleine phantastische Geschichte ist als Verserzählung angelegt. Sie wurde im Thienemann Verlag bereits vor zwanzig Jahren von Manfred Schlüter illustriert und ist jetzt in einer Neuauflage auf dem Buchmarkt. Im Klappentext ist zu erfahren, dass Florian Fuchs die Bilder zeichnete und Laura Fuchs sie farbig aquarellierte. Im phantastischen Szenarium ergänzen und begleiten sich Verse und Bilder dieser Ausgabe kongenial. Die Noten zum Lied der Klapperschlange, die in der früheren Ausgabe noch da waren, fehlen hier allerdings. Schade, es wäre eine nette Zugabe zu den sehr melodischen Versen Michael Endes gewesen.
Durch deren besonderen Rhythmus und Klang ist das Bilderbuch ganz besonders zum Vorlesen geeignet. Zum Selbstlesen war die frühere Ausgabe mit der sehr klaren, schlichten Typographie besser lesbar. Jetzt finden sich die Texte auf den großformatigen Bildern, was bei Erstleser:innen für etwas Mühe sorgen dürfte. Ein Vorlespaß und ein Bildervergnügen aber ist das Buch auf jeden Fall.
Eva Maria Kohl