Der Lesemuffel
- Autor*in
- Hula, Saskia
- ISBN
- 978-3-7941-6090-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Krause, Ute
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Düsseldorf
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiVorlesen
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Muffel kann allerlei praktische Dinge. Lesen jedoch ist nicht darunter. Frau Büchel findet, lesen macht Spaß, und diesen Spaß müsse jeder haben. Muffels Mutter schreibt einen Wettbewerb aus - wer Muffel zum Lesen bewegt, bekommt ein Essen. Alle Nachbarn verfallen darauf, die Bücher, die ihnen selbst gefallen haben, Muffel zu geben. Aber erst, als Sofie ihm zum neuen Aquarium ein Buch über Fische schenkt, versinkt Muffel tatsächlich im Lesen.
Beurteilungstext
Und zwar nicht allein, sondern zusammen mit einer männlichen Bezugsperson, einem Studenten, der mit ihm das Interesse an Fischen teilt.
Was die Leseförderung seit geraumer Zeit fordert, ist in diesem Buch in einer fiktiven Geschichte thematisiert. Frau Büchel, als typische Vertreterin der weiblich dominierten Lesesozialisation, schafft es nicht, aus dem Lesemuffel einen Spaßleser zu machen. Das gelingt erst in der gemeinsamen Buch-Beschäftigung mit einem männlichen Partner. Zu einer augenzwinkernden Relativierung dieser starren Gechlechtergrenzen trägt bei, dass es Muffels Freundin Sofie ist, die auf den Gedanken kommt, ihm zum Aquarium ein Sachbuch zu schenken.
Das Buch selbst spricht fortgeschrittene Leseanfänger an und nimmt Muffels Befindlichkeiten ernst. Seine Gedanken über Spaß, den Menschen nun einmal an verschiedenen Dingen haben, über die Dinge, die er wirklich wichtig findet (und die sind praktisch und sachorientiert) sind einerseits zum Schmunzeln und werden andererseits jeden kleinen Jungen, dem es eventuell ähnlich geht, zu einem Nicken veranlassen. Schön ist auch das Ende der Geschichte - erst, als aller Lesedruck von Muffel genommen ist, er sogar das überdimensionale Bücherregal in seinem Zimmer zersägen und einen Teil davon Sophie schenken darf, um Platz für das Aquarium zu schaffen, da erst schafft es ein (für ihn passendes Sach-) Buch, sein Interesse zu wecken.
Von daher ist die Geschichte vom Lesemuffel auch ein Plädoyer zum unverkrampften Umgang mit der Leseförderung und lesenswert gerade für reale kleine Lesemuffel und ihre Eltern.