Der Langschläfer

Autor*in
Elten, Stefan
ISBN
978-3-89603-538-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gürtzig, Inge
Seitenanzahl
24
Verlag
LeiV
Gattung
Bilderbuch
Ort
Leipzig
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Schwein versperrt den Zugang zum Mauseloch, ob Mutter Maus es je weglocken kann? So ein schweres Problem kann man nicht allein lösen...

Beurteilungstext

Als Mutter Maus Trippelfix auf Suche nach Nahrung für ihre Kinder geht, legt sich ein großes Schwein auf das Mauseloch, schläft ein und sperrt somit Trippelfix den Weg zu ihrer Wohnung ab. Sie versucht einen Eingang zu ihrem Loch um das Schwein herum zu finden und mit lauten Piepsen das Tier zu wecken, doch das Schwein schläft ungestört und bewegt sich nicht von der Stelle. In ihrer Verzweiflung fragt Trippelfix eine vorbeifliegende Lerche um Hilfe. Aber auch die Lerche schafft es nicht, das Schwein zu wecken, und die Maus bittet andere Tiere um Hilfe. Eins nach dem anderen scheitern sie, bis die Maus das Eichhörnchen um Rat bittet. Das kleine Nageltier schlägt vor, dass es alle Tiere auf einmal versuchen. Nur dann wecken sie das Schwein, das vor Schreck ängstlich davon rennt und den Weg zum Mauseloch wieder freilässt. Schließlich kann Mama Maus zu ihren Kindern, doch vorher bedankt sie sich bei allen Tieren für ihre Hilfe.
Der Text verwendet eine klassische Erzählform der Kinderliteratur, indem die Handlung der Hauptfigur sich wiederholt und die Begegnungen immer gleich verlaufen. Der Hilferuf der Maus sowie die Antwort der unterschiedlichen Tiere folgen einem wiederkehrenden Muster. Diese Wiederholungen können sich positiv auf das Sprachvermögen und die Verinnerlichung von Erzählstrukturen in der früheren Kindheit auswirken. Die Formel regt Kinder auch zu Mitmachen an, wobei die Kinder Tiergeräusche nachmachen, Sätze nachsprechen oder die Aktionen der Tiere vorhersagen.
Außerdem wird jedes Tier mit seiner Fähigkeit dargestellt. Alle können und wollen unabhängig von Größe oder Stärke etwas unternehmen, um der Maus zu helfen. Trotzdem sind die einzelnen Versuche nicht genug und das Ziel erreichen sie nur, wenn sie zusammen daran arbeiten. Dafür muss man die Fähigkeiten der anderen wertschätzen und miteinander kooperieren.
Die Illustrationen haben den Hauch einer Fabel. Die Bilder sind naturnah und mit satten Farben dargestellt. Die Tiere eher realistisch abgebildet, ohne diese zu verniedlichen oder deren Großverhältnisse zu verfremden. Sowohl der Stil als auch die Szenen selbst harmonieren mit dem Text und der Art der Erzählung.
Ergänzend kann man auf den Vorsatzblättern des Buches lesen, dass der Urheber der Geschichte unbekannt bzw.unausfindig ist, daher gehe ich davon aus, dass sie aus der mündlichen Tradition kommt.
Insgesamt eine lustige Erzählung, die weder dramatisch noch gezuckert präsentiert ist. Eine gelungene, altersgerechte und zeitgemäße Geschichte zum Vorlesen und für das Repertoire von MärchenerzählerInnen.



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Diese Rezension wurde verfasst von Andrea Simon; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 28.06.2022

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