Der lange Weg zum Wasser

Autor*in
Park, Linda Sue
ISBN
978-3-8458-1237-3
Übersetzer*in
Momut, André
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
122
Verlag
arsEdition
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Süd-Sudan ist es seit Jahrzehnten nicht friedlich. Sowohl die Stämme untereinander als auch die Rebellen führen Krieg. Und wie immer leidet die Bevölkerung. Das Buch erzählt die Fluchtgeschichte von Salva und die Geschichte von Nye, einem Mädchen aus einem Dorf im Süd-Sudan.

Beurteilungstext

Nye lebt 2008 als 11-Jährige in einem Dorf im Süd-Sudan. Ihre tägliche Aufgabe ist das Heranschaffen von Wasser aus einer weit entfernten Wasserstelle. Erst als von Ausländern ein Brunnen im Dorf gebohrt wird, gibt es die Perspektiven des Schulbesuchs und der Landwirtschaft.

Salva kann 1985 eine Schule besuchen, zumindest während der Regenzeit, denn während der Trockenzeit ist die Familie der Viehhüter auf der Suche nach Wasser unterwegs. Aber dann erreicht der Krieg das Dorf. Salva kann fliehen, er verliert seine Familie aus den Augen, leidet unter Verlust, Hunger, Durst und dem Alleinsein. Mit einer Gruppe Flüchtlingen erreicht er unter größten Strapazen Äthiopien. Es folgen ein Leben in diversen Flüchtlingscamps, weite Fluchtwege, lebensbedrohliche Situationen und eine neue Perspektive.

Salvas Geschichte beruht auf der Lebensgeschichte von Salva Dut, der als "Lost Boy" als Jugendlicher in die USA vermittelt wurde, sich dort integrierte und das Projekt "Water for South Sudan" gründete, das sich durch Spenden finanziert und Brunnen im Sudan baut.

Der Leser/ die Leserin erfahren einiges aus dem Alltagsleben im ländlichen Sudan, über das Zusammenleben der Stämme, die Geschlechterrolle, die Aufgaben im Alltag und das Leben der Kinder.
Im Nachwort schreibt die Autorin kurz über die neue Geschichte des Sudan.
Das Buch erzählt die Geschichten der beiden Protagonisten recht distanziert in wechselnden Kapiteln. Überschriften und Schrifttyp zeigen, welcher Protagonist im Mittelpunkt steht.

Auch wenn es eine historische Geschichte ist, ist sie dennoch sehr aktuell. Gerade die Fluchtgeschichte zeigt, welchen Strapazen und Anfeindungen die Flüchtlinge ausgesetzt sind und wie viel Glück dazu gehört, bestimmte Situationen zu überleben. Es zeigt aber auch, dass es zur Integration engagierte Einheimische braucht.
Die Autorin hat für ein anderes Buch bereits einen Preis gewonnen.
Dieses Buch ist ausgezeichnet als New York Times Bestseller.

Fazit: Ein interessantes Buch, das Hoffnung macht, aber auch deutlich zeigt, wie überflüssig Kriege und religiöse Fanatiker sind und wieviel Leid sie über die Menschen bringen. Es zeigt auch, wie mit wenigen Mitteln der Alltag erträglicher wird.
Schön wäre eine Karte gewesen, um die enormen Wegstrecken der Flucht ermessen zu können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 31.01.2016

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