Der längste Sturm

Schlagwörter

• Familie
• Streit/Konflikt

Teaser

Das friedliche Familienleben ist durch einen lang dauernden Sturm auseinandergerissen. Keine kann rausgehen und jeder ist von den anderen genervt. Ein alleinerziehender Vater und seine drei Kinder müssen jetzt den Weg zu einander finden, um diese Situation zu überstehen, aber wie?

Beurteilungstext

Eine Familie muss aufgrund einem unerwarteten Sturm für eine lange Zeit zuhause bleiben. Ohne Beschäftigung, ohne rausgehen zu dürfen und ohne zu wissen, wann der Sturm vorbei sein wird, gehen die drei Kinder und ihr Vater erst aufeinander und dann auseinander. Doch in der Nacht wird das Haus von einem Blitz erschüttert und alle suchen die Nähe zueinander. Seit diesem Vorfall vertragen sie sich jeden Tag ein bisschen besser und irgendwann ist alles wieder in Ordnung. Eines Tages hört der Sturm auf, die Sonne scheint und die Familie darf wieder rausgehen.

Diese fast autobiographische Geschichte vom preisgekrönten Illustrator Dan Yaccarino ist offensichtlich in Zeiten der Corona-Pandemie entstanden, doch sie geht über die Situation vieler Familien während des Lockdowns hinaus. Sie stellt die Bewältigung von Krisenzeiten innerhalb der Familie dar. Wenn wir uns gedruckt oder bedroht fühlen werden die alltäglichen Probleme mit den Menschen, die wir lieben, plötzlich unwichtig und nur bei ihnen finden wir Trost. Yaccarino erzählt ohne komplizierte Worte oder komplexe Erklärungen, wie äußere Umstände ein friedliches Leben behindern können und wie Zusammenhalt und das liebevolle Miteinander der einzige Weg sind, diese Hindernisse erfolgreich zu überstehen.

Das Buch ist von der Erzählung bis zu den Schauplätzen und Figuren zeitgemäß und sehr realitätsnah gestaltet. Es handelt sich hier nicht um ein Bilderbuch, sondern ein illustriertes Album. Das Zusammenspiel von Bildern und Text ist ausgezeichnet und zieht sich bis zu den Vorsatzblättern des Buches, worauf am Anfang eine dunkle Wolke und ein starker Wind und am Ende ein hellblauer Himmel mit einer scheinenden Sonne zu sehen sind. Auch die Verwendung der Farben als Erzählmittel ist sehr gut gelungen, wobei die gelbe und blaue Farbe eine wichtige Rolle spielen, wie es schon auf dem Cover zu erahnen ist. Ich würde dieses Buch ab 3 Jahrne altersunabhängig empfehlen, weil es für vielfältige Dialoganlässe sorgen kann. Für mich ist es ein ‚must-have‘ im Bücherregal von Familien und pädagogischen Einrichtungen.