Der Kuss des Feindes
- Autor*in
- Müller, Titus
- ISBN
- 978-3-596-85445-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Witz, Franziska
- Seitenanzahl
- 282
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Roman spielt in Kappadokien, im Jahre 800 n. Chr.. Die Christen haben sich in unterirdischen Städten versteckt, weil sie von den Arabern verfolgt werden. Arif, Sohn eines arabischen Hauptmanns, begegnet auf einem seiner Streifzüge Savina, einem Christenmädchen. Beide verlieben sich ineinander. Es fällt Arif nicht leicht, sich schließlich zu seiner Liebe zu bekennen und sich gegen das Gebot seiner Sippe zu stellen, die die Christen ausrotten will.
Beurteilungstext
Der Autor hat zwei Hauptpersonen geschaffen, mit denen es möglich ist, eine Brücke zwischen den Christen und ihren Feinden, den Arabern zu bauen und auf ein friedliches Ende zu hoffen. Da ist einmal das Mädchen Savina, das die Freiheit über alles liebt und es nicht erträgt, nur in den dunklen Höhlengängen der unterirdischen Stadt zu leben. Sie liebt die Natur, ist natürlich hübsch, vor allem aber mutig und Konflikte hinterfragend. Ihr Gegenüber, Arif, leidet darunter, dass er vom Vater nicht so geachtet wird, wie sein im Kampf heldenhaft gefallener Bruder. Obwohl er ebenfalls mutig und ein gewandter Reiter ist, stemmt er sich gegen das Töten der Feinde. Im Gespräch mit den Gesandten des Kalifen erfährt er erstmals von den Parallelen im Koran und der Bibel. Sein behinderter Bruder ist für die Sippe eine Last. Arif rettet den Kleinen und bringt ihn zu Savina. Dieser Kleine bringt natürlich Verwicklungen in den Fortgang der Geschichte, zumal es einen Freund Savinas gibt, der das Mädchen unbedingt heiraten möchte. Die Spannung steigt beim Lesen immens, und man ist erleichtert, dass die Araber wegen des Auftrags des Kalifen abziehen, ohne dass es vermehrt zu Blutvergießen kommt. Savina und Arif bleiben beieinander. Diese Liebesgeschichte ist natürlich etwas geschönt, entspricht aber dem Wunsch der Heranwachsenden nach einem Happyend und kann in diesem Fall voll akzeptiert werden. Im Nachwort des Autors wird sachlich auf Grundzüge des Islam und denen des Christentums eingegangen. Das ist eine gute Information auch für das Zusammenleben von Muslimen und Christen bei uns. Die fiktive Geschichte spielt in Kappadokien. Diese Region ist einer der unvergesslichen Höhepunkte einer Türkeireise. Ebenfalls im Nachwort des Autors erfährt man von den unterirdischen Städten, die dort im weichen Tuffstein gebaut wurden und den Bewohnern damals Zuflucht vor den Persern und später vor den Arabern boten. Vielleicht weckt es bei den Lesern den Wunsch, diese märchenhafte Landschaft kennenzulernen, vielleicht ist das Buch auch eine Nachbereitung einer solchen Reise, wenn man die besichtigten Felsenwohnungen und Kirchen noch vor Augen hat.